Griechenland will Sonderwirtschaftszonen bilden

Griechenland will Sonderwirtschaftszonen bilden

Athen – Mit Sonderwirtschaftszonen will das rezessionsgeplagte Griechenland seine Wirtschaft wieder in Gang bringen. «Sie werden der Wirtschaft den dringend nötigen Schub geben», sagte der griechische Wirtschaftsminister Kostas Hadzidakis am Dienstag in Athen. Die Regierung führe bereits intensive Verhandlungen dazu in Brüssel. In den Sonderzonen soll es für Unternehmen keine der «nervigen bürokratischen Hindernisse» geben, wie Mitarbeiter des Wirtschaftsministerium der Nachrichtenagentur dpa. Zudem werden steuerliche Erleichterungen gelten.

Die Sonderzonen solle in geografisch günstigen Regionen entstehen. Zuletzt war die Rede von der Südseite der Insel Kreta sowie im Süden der Halbinsel Peloponnes. Dort könnten Güter umgeschlagen werden, die für den europäischen Markt bestimmt sind. Die Löhne der Arbeitnehmer sollen nicht angetastet werden, hiess es. Der Mindestlohn sei in Griechenland dieses Jahr bereits von 751 Euro auf 586 Euro brutto gekürzt worden, erinnerte das Wirtschaftsministerium.

Bemühungen zeigen erste Erfolge
Die Exportbemühungen Griechenlands haben bereits sachte Erfolge gezeigt: Nach Daten vom Montag verkaufte die angeschlagene griechische Wirtschaft im ersten Halbjahr 2012 Waren im Wert von 8,2 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 4,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor – und sogar 19,3 Prozent mehr als 2010. Weil Griechenland wegen der seit Jahren andauernden Rezession massiv weniger Waren im Ausland einkauft, schrumpft zugleich das Handelsdefizit deutlich. Ein schrumpfendes Defizit in der Handelsbilanz entlastet die Volkswirtschaft, weil damit weniger Kapital aus dem Ausland zur Finanzierung von Einfuhren nötig ist.

Einsprüche könnten Pläne durchkreuzen
In Griechenland ist die Wirtschaft in den vergangenen drei Jahren nach Angaben der Regierung um mehr als 25 Prozent geschrumpft. Der Minister rief andere EU-Staaten auf, die geplanten Sonderzonen nicht abzulehnen. «Wir haben bereits einige Einsprüche, weil manche EU-Länder glauben, die Sonderzonen würden unser Land begünstigen.» (awp/mc/pg)

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