Japans Exporte legen erneut zu

Japans Exporte legen erneut zu
Fahrzeugproduktion bei Toyota.

Autoproduktion bei Toyota.

Tokio – Japans Wirtschaft profitiert weiter von der schwachen heimischen Währung Yen und dem niedrigen Ölpreis. Die Exporte stiegen im Februar den sechsten Monat in Folge und übertrafen dabei mit einem Plus von 2,4 Prozent wie schon zuletzt die Erwartungen der Experten. Besonders stark legten die Ausfuhren in die USA zu, wie das japanische Finanzministerium am Mittwoch in Tokio mitteilte. Einen Knick gab es dagegen bei den Ausfuhren nach China. Dies war jedoch auf das dortige Neujahrsfest zurückzuführen, das dieses Mal in den Februar fiel.

Der Wert der Einfuhren fiel wegen der niedrigeren Energiekosten infolge des stark gesunkenen Ölpreises dagegen überraschend um 3,6 Prozent. Es war der zweite Rückgang hintereinander. Hier hatten Volkswirte mit einem Anstieg gerechnet. Unter dem Strich blieb in der Handelsbilanz noch ein Minus, das mit 424,6 Milliarden Yen (rund 3,3 Mrd Euro) aber deutlich geringer als im Vorjahr und als von Volkswirten prognostiziert ausfiel. Das Handelsbilanz-Defizit im Februar war zudem das niedrigste seit Mitte 2013.

Geldschwemme
Die japanische Regierung und die Notenbank versuchen seit geraumer Zeit, mit einer immensen Geldschwemme die Wirtschaft stärker in Schwung zu bringen. Nach Einschätzung von Experten gelingt das bisher aber nur mit mässigem Erfolg. Durch die noch aggressivere Lockerung der Geldpolitik in den vergangenen Jahren wurde der Yen geschwächt, um die Exporte und damit die schwächelnde Wirtschaft anzukurbeln. Der niedrigere Kurs der heimischen Währung verteuerte aber auch die Energieimporte.

2014 hatte Japan wegen der hohen und durch den schwachen Yen sehr teuren Energieimporte noch das höchste Handelsbilanzdefizit seiner Geschichte verzeichnet. Es belief sich auf 12,8 Billionen Yen und lag damit elf Prozent höher als im Jahr davor. Nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima im März 2011 und der deswegen ausgesetzten Produktion von Atomenergie ist Japan bei der Energieversorgung auf Importe angewiesen. Aus diesem Grund war die Handelsbilanz das vierte Jahr in Folge negativ – das heisst, dass der Wert der Importe den der Exporte überstieg. (awp/mc/ps)

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