L’Oréal kauft Kering-Schönheitssparte für 4 Milliarden Euro

L’Oréal kauft Kering-Schönheitssparte für 4 Milliarden Euro
Zur Schönheitssparte von Kering gehört unter anderem der Parfümhersteller Creed.

Paris / Clichy – Der französische Kosmetikkonzern L’Oréal will sein Schönheitsgeschäft ausbauen und für vier Milliarden Euro die Kosmetiksparte des Luxusgüterkonzerns Kering übernehmen. Dazu gehört die Parfümmarke Creed. Zudem soll L’Oréal für 50 Jahre die Rechte zur Entwicklung von Kosmetikprodukten für Kering-Modemarken wie Bottega Veneta und Balenciaga erhalten.

Die Transaktion soll in der ersten Hälfte 2026 abgeschlossen werden. Wie beide Unternehmen in der Nacht auf Montag mitteilten, beabsichtigen sie zudem, eine langfristige strategische Allianz einzugehen. Zuvor hatten die Nachrichtenagentur Bloomberg und das «Wall Street Journal» über den Deal berichtet.

Der von der französischen Familie Pinault mehrheitlich kontrollierte Kering-Konzern hatte seine Kosmetiksparte erst 2023 gegründet und im selben Jahr die Luxus-Parfümmarke Creed für 3,5 Milliarden Euro übernommen.

«Diese strategische Allianz ist ein entscheidender Schritt für Kering», sagte Kering-Chef Luca de Meo. Beide Unternehmen könnten durch die Zusammenarbeit die Entwicklung von Parfüms und Kosmetika beschleunigen. Damit würden diese in ihren Bereichen an Grösse gewinnen und könnten ihr langfristiges Potenzial ausschöpfen.

Kering steckt mitten im Umbau. Der Verkauf der Kosmetiksparte wäre ein wichtiger Schritt für den neuen Unternehmenschef de Meo, um die Verschuldung des Unternehmens zu verringern. Die Nettoverschuldung des Kering-Konzerns belief sich Ende Juni auf 9,5 Milliarden Euro. De Meo war früher Chef des Autokonzerns Renault und hat die Leitung von Kering im September übernommen.

Neben einer hohen Verschuldung kämpft der französische Luxusgüterkonzern seit geraumer Zeit mit einer Umsatzschwäche seiner grössten Marke Gucci. Vor allem die Nachfrage im wichtigen Markt China schwächelt – das asiatische Land hatte mehr als ein Jahrzehnt lang das Wachstum der Branche angetrieben. Und nicht zuletzt bergen auch die US-Zölle Risiken für das Luxusgeschäft. (awp/mc/ps)

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