Luxussportwagenbauer Ferrari trotzt Zollkapriolen

Maranello – Der Luxussportwagenbauer Ferrari ist ohne grosse Blessuren durch das zweite Quartal mit den US-Zollerhöhungen gekommen. Es habe keinen bedeutenden Einfluss der höheren Einfuhrabgaben in die USA gegeben, hiess es von den Italienern am Donnerstag in Maranello. Die Verkäufe blieben auf Vorjahresniveau bei 3.494 Autos, der Umsatz zog um 4 Prozent auf 1,79 Milliarden Euro an. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 6 Prozent auf 709 Millionen Euro. Hier und auch bei den Verkäufen hatten sich Anleger etwas mehr versprochen; die Aktie verlor in Mailand nach der Mitteilung mehr als fünf Prozent.
Unternehmenschef Benedetto Vigna verwies auf volle Auftragsbücher: Das Vertrauen in die Unternehmensprognose sei gewachsen. Ferrari peilt ein Umsatzwachstum von mindestens fünf Prozent auf mehr als 7 Milliarden Euro an. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll ebenso um mindestens fünf Prozent auf mindestens 2,68 Milliarden Euro steigen. Der freie Barmittelzufluss aus dem Industriegeschäft soll die Marke von 1,20 Milliarden Euro möglichst übersteigen.
Wegen der von den USA erhöhten Einfuhrzölle auf Autos hatte Ferrari zuletzt gewarnt, die operative Marge könnte um 0,5 Prozentpunkte schlechter ausfallen als ursprünglich avisiert. Diese Warnung strich Ferrari nun nach dem Zollkompromiss zwischen der EU und den USA wegen geringerer Zollsätze und weil die Produktionskosten im zweiten Halbjahr auch niedriger liegen dürften als zunächst angenommen. Unter dem Strich verdiente Ferrari mit 425 Millionen Euro drei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. (awp/mc/ps)