Philips kauft Spectranetics und plant Aktienrückkauf

Philips kauft Spectranetics und plant Aktienrückkauf
Philips-Konzernchef Frans van Houten. (Foto: Philips)

Amsterdam – Philips-Chef Frans van Houten richtet den niederländischen Elektrokonzern Philips noch weiter auf Medizintechnik aus. Am Mittwoch kündigte der Konzernlenker den Kauf der US-Firma Spectranetics an. Das Unternehmen wird mit rund 1,9 Milliarden Euro bewertet und stellt unter anderem Venenkatheter und medizinische Lasergeräte her. Darüber hinaus will Philips in den kommenden zwei Jahren eigene Aktien im Wert von bis zu 1,5 Milliarden Euro zurückkaufen und anschliessend einziehen.

Der Konzern kann dabei auf gut gefüllte Finanzpolster zurückgreifen. Der Verkauf des LED-Bauteilegeschäfts Lumileds und der Börsengang der Lichtsparte Philips Lighting spülten zuletzt viel Geld in die Kassen. Die im EuroStoxx 50 notierte Aktie gab am Mittwochvormittag dennoch nach und verlor zuletzt 1,20 Prozent auf 32,15 Euro.

Hoher Kaufpreis
Scott Bardow, Analyst bei der Berenberg Bank, geht davon aus, dass der relativ hohe Kaufpreis für Spectranetics die Börse verschreckt. Geboten hat Philips 38,50 Dollar je Aktie in bar, was einem Aufschlag von 27 Prozent auf den Schlusskurs vom Vortag entspricht. Das Unternehmen mit Sitz in Colorado hat über 900 Mitarbeiter und will in diesem Jahr seinen Umsatz auf bis zu 306 Millionen Dollar steigern. Philips rechnet damit, den Kauf im dritten Quartal abschliessen zu können. Das Geschäft soll sich ab dem kommenden Jahr ergebnissteigernd auswirken. Bereits vor zwei Jahren hatte Philips die Firma Volcano übernommen, die sich auf ähnlichem Gebiet tummelt.

Philips-Chef Van Houten sagte vor Journalisten, es gebe keinen Zusammenhang zwischen dem Zukauf von Spectranetics beziehungsweise dem Aktienrückkauf und Berichten über ein angebliches Interesse von aktivistischen Investoren an Philips. Beide Massnahmen seien geplant worden, bevor entsprechende Pressebericht die Runde gemacht hätten. Die «Times» hatte berichtet, der Hedgefonds Third Point nehme Philips ins Visier. Laut Van Houten gibt es keinen Kontakt zu dem Investor, der wie Anfang dieser Woche bekannt wurde, beim Schweizer Lebensmittelhersteller Nestle eingestiegen ist.

Konzern-Umbau
Philips steckt seit Jahren im Umbau. Der Konzern, der früher vor allem als Hersteller von Unterhaltungselektronik bekannt war, konzentriert sich inzwischen auf Medizintechnik und Konsumgüter wie elektrische Zahnbürsten, Rasierer oder Haushaltsgeräte. Im vergangenen Jahr fädelte Philips den Verkauf seines LED-Bauteilegeschäfts Lumileds ein, der im Laufe dieser Woche abgeschlossen sein soll. Zugeschlagen hatte der Finanzinvestor Apollo Global Management für rund 1,5 Milliarden Dollar. Zudem hatte der Konzern seine Tochter Philips Lighting abgespalten und an die Börse gebracht. (awp/mc/pg)

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