Richter erlaubt Detroit geregelte Insolvenz

Richter erlaubt Detroit geregelte Insolvenz

Nur noch ein Schatten früherer Zeiten: Abbruch einer Autofabrik in Detroit.

Washington – Die berühmte Autostadt Detroit darf ihre rund 18 Milliarden US-Dollar Schulden in einer geregelten Insolvenz abbauen. Ein Bundesgericht gab am Dienstag einem entsprechenden Antrag statt. Damit könnte die Metropole in Michigan beispielsweise Pensionen kürzen, Rückzahlungen an Investoren kappen oder öffentliche Unternehmen verkaufen. «Das Gericht meint, dass Detroit insolvent war und ist», sagte Richter Steven Rhodes, der die Entscheidung als monumental bezeichnete. Die Stadt könne nun neu starten.

Detroit hatte im Juli offiziell Bankrott angemeldet. Es ist die grösste Städtepleite in der Geschichte der USA. Die «Motor City» soll mit dem Gläubigerschutz unter Kapitel 9 des Insolvenzrechts saniert werden. Eine Garantie, dass die einst blühende Autometropole dadurch wieder auf die Beine kommt, gibt es aber nicht. Gewerkschaften und andere Betroffene wehren sich gegen die Anerkennung der Insolvenz, weil sie ihnen viel Geld kosten könnte.

Einzigartiger Niedergang
Detroit hatte in den vergangenen Jahrzehnten einen einzigartigen Niedergang erlebt, weil mit den Krisen der Autoindustrie viele Fabriken schlossen und Tausende ihre Jobs verloren. Die Einwohnerzahl wie auch die Steuereinnahmen schrumpften beträchtlich. (awp/mc/ps)

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