Robuster Wohnungsmarkt in den USA

Robuster Wohnungsmarkt in den USA

Washington – Der US-Wohnungsmarkt hat sich im Juni überraschend robust gezeigt. Sowohl die Baubeginne als auch die Baugenehmigungen legten deutlich zu. Die Baubeginne stiegen um 9,8 Prozent auf annualisiert 1,174 Millionen, wie das Handelsministerium mitteilte. Erwartet worden war nur ein Zuwachs um 6,7 Prozent. Zudem wurde der Wert für Mai nach oben revidiert, so dass der Rückgang 10,2 Prozent betragen hatte und nicht wie ursprünglich gemeldet 11,1 Prozent.

Ein ähnlich positives Bild zeigte sich auch bei den Baugenehmigungen. Hier gab es im Juni laut Ministerium einen Anstieg um 7,4 Prozent auf annualisiert 1,343 Millionen. Volkswirte hatten hingegen einen Rückgang um 8,0 Prozent erwartet. Allerdings wurden die Vormonatsdaten hier nach unten revidiert. Demnach lag der Mai-Zuwachs bei den Baugenehmigungen nur bei 9,6 Prozent und nicht wie zuvor gemeldet bei 11,8 Prozent.

«Die Bauzahlen sind sehr robust», schreibt Ulrich Wortberg, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Er hob vor allem die Baugenehmigungen hervor, die auf eine weiter starke Bautätigkeit in den kommenden Monaten hindeuteten.

Inflation löst sich von der Nulllinie
In den USA hat sich die Inflationsrate im Juni leicht von der Nulllinie gelöst. Die Jahresrate stieg von null Prozent im Mai auf 0,1 Prozent, wie das Arbeitsministerium bekannt gab. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent. Bankvolkswirte hatten mit den Entwicklungen gerechnet.

Die weniger schwankungsanfällige Kernrate, die den Preistrend wiedergibt, lag im Jahresvergleich bei 1,8 Prozent, nach 1,7 Prozent im Vormonat. Im Monatsvergleich stieg der Kernindex um 0,2 Prozent. Die nach wie vor schwache Inflation geht in erster Linie auf im Jahresvergleich geringere Ölpreise zurück.

Die geringe Teuerung gilt zugleich als grösstes Hindernis für Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed. Allerdings nähert sich die Kernrate dem Zielwert der Fed von zwei Prozent an – auch wenn die Fed mit dem Preisindex PCE ein anderes Inflationsmass bevorzugt. Notenbankchefin Janet Yellen hatte in dieser Woche bekräftigt, dass Leitzinsanhebungen erst dann anstehen, wenn sich die Fed hinreichend sicher sein könne, dass sich die Inflation wieder ihrem Zielwert nähere.

Michigan-Konsumklima sinkt überraschend stark
Das von der Universität Michigan erhobene US-Verbrauchervertrauen ist im Juli um 2,8 Punkte zurückgegangen. Der Indikator sei von 96,1 Punkten im Vormonat auf 93,3 Punkte gesunken, teilte die Universität am Freitag mit. Analysten hatten nur einen sehr schwachen Rückgang um 0,1 Punkte erwartet. Der Index der Universität Michigan gilt als Indikator für das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen.(awp/mc/pg)

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