Shell mit Milliardengewinn trotz Russland-Abschreibung

Shell mit Milliardengewinn trotz Russland-Abschreibung
(Foto: Shell)

Den Haag – Der Ölkonzern Shell hat dank hoher Ölpreise zum Jahresstart einen Milliardengewinn erzielt. Insgesamt schnitt das Unternehmen trotz Abschreibungen im Zusammenhang mit dem Rückzug aus dem Russland-Geschäft besser ab, als es Analysten erwartet hatten. Die Quartalsdividende soll um vier Prozent auf 0,25 US-Dollar je Aktie steigen, wie Shell am Donnerstag in London mitteilte. Zudem kommt Shell beim 8,5 Milliarden Dollar schweren Aktienrückkaufprogramm voran: Die noch offenen 4,5 Milliarden sollen bis zur Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal Ende Juli ausgegeben sein.

Unter dem Strich verdiente Shell 7,1 Milliarden Dollar hängen. Das ist ein Viertel mehr als vor einem Jahr, aber mehr als ein Drittel weniger als im Vorquartal. Allerdings hatte der Konzern wegen des Überfalls durch Russland auf die Ukraine beschlossen, seine Geschäftstätigkeiten in Russland einzustellen, wofür nun Abschreibungen von 3,9 Milliarden Dollar notwendig wurden. Anfang April hatte der Konzern noch von einer Belastung von 4 bis 5 Milliarden gesprochen. Das um solche Sondereffekte bereinigte Ergebnis von 9,1 Milliarden Dollar legte im Vergleich zum Vorquartal sowie zum Vorjahreszeitraum sehr deutlich zu.

Analyst Michele della Vigna von der US-Investmentbank Goldman Sachs lobte die Resultate. Die starke Geschäftsentwicklung ermögliche höhere Kapitalausschüttungen an die Anleger. Dabei verwies er insbesondere auf den Finanzmittelzufluss. So stieg der freie Mittelzufluss im operativen Geschäft im Jahresvergleich um fast 80 Prozent auf 14,8 Milliarden Dollar.

Sollte der operative Mittelzufluss hoch bleiben, wäre das mit Blick auf Ausschüttungen und Aktienrückkäufe positiv für die Anleger. Denn: Auf Basis der aktuellen Konjunkturperspektiven plant Shell für das zweite Halbjahr Ausschüttungen von mehr als 30 Prozent des Wertes. (awp/mc/ps)

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