Siemens setzt Wachstum fort – Prognose bestätigt

Siemens setzt Wachstum fort – Prognose bestätigt
Roland Busch, Vorsitzender des Vorstandes Siemens. (Foto: Siemens)

München – Der Technologiekonzern Siemens zeigt sich trotz Zoll-Krise robust und ist im dritten Geschäftsquartal (per Ende Juni) weiter gewachsen. Dafür verantwortlich waren gute Geschäfte in der Zugsparte Mobility, in der intelligenten Infrastruktur sowie bei der Medizintechniktochter Siemens Healthineers . Auch die Auftragseingänge kletterten deutlich, dank mehrerer Grossaufträge bei Mobility. Die Erholung im Automatisierungsgeschäft verläuft jedoch weniger dynamisch als erhofft. Die Prognose wurde bestätigt.

«Mit unserer Leistung im dritten Quartal beweisen wir, dass Siemens trotz eines volatilen globalen Markts robuste Ergebnisse liefert», erklärte Konzernchef Roland Busch am Donnerstag bei der Veröffentlichung der Zahlen. Dennoch spürt auch Siemens eine Verunsicherung der Kunden durch die Zölle, insbesondere in der Automobilbranche und im Maschinenbau. So würden sich dort Verkaufs- und Investitionszyklen verlängern, sagte Busch in einer Telefonkonferenz.

Dies bremst seinen Aussagen nach die Erholung im schwächelnden Automatisierungsgeschäft. «Die Erholung der Auftragslage war jedoch weniger dynamisch als erwartet», konstatierte er – trotz zweistelliger Zuwachsraten in dem Bereich. Siemens reagiert wie bereits bekannt mit Kapazitätsanpassungen und einem Stellenabbau. Vor allem das Geschäft in Deutschland läuft mau, im Gegensatz zu China und den USA.

Insgesamt stiegen die Auftragseingänge im Quartal getrieben von der Zugsparte um ein Viertel auf 24,7 Milliarden Euro. Die Erlöse legten um drei Prozent auf knapp 19,4 Milliarden Euro zu. Auf vergleichbarer Basis – ohne Währungs- und Portfolioeffekte – wuchsen sie um fünf Prozent. Bei Digital Industries gingen die Erlöse hingegen weiter zurück, was dieses Quartal vor allem auf das Softwaregeschäft zurückzuführen ist, wie Siemens berichtete. Dagegen stiegen die Umsätze im Automatisierungsgeschäft erstmals seit dem vierten Quartal, wobei China der Treiber war.

Das Ergebnis des industriellen Geschäfts, welches die operative Entwicklung misst, sank hingegen um sieben Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Verantwortlich waren den Angaben zufolge Kosten für die Restrukturierung in der Automatisierung. Zudem hatte das Softwaregeschäft im Vorjahresquartal erheblich von Verträgen mit lizenzierter Software profitiert. Analysten hatten jedoch mit dem Rückgang gerechnet. Nach Steuern stieg der Gewinn um gut fünf Prozent auf gut 2,2 Milliarden Euro, wobei Siemens von dem Verkauf eines Teils der Flughafenlogistik profitierte.

Die Prognose für das Geschäftsjahr 2024/25 bekräftigte der Konzern und erwartet weiter ein vergleichbares Umsatzwachstum von drei bis sieben Prozent. Für Digital Industries rechnet Siemens einen Rückgang und geht vom Erreichen der unteren Hälfte der Spanne von minus sechs bis plus einem Prozent aus. Auch bei der Margenprognose steht nun eher die untere Hälfte der Prognosespanne auf dem Zettel.

Das Ergebnis je Aktie vor bestimmten Kaufpreiseffekten soll weiter 10,40 Euro bis 11,00 Euro betragen. Darin nicht enthalten sind Effekte im Zusammenhang mit den Zukäufen der beiden US-Softwareunternehmen Altair und Dotmatics sowie aus dem Verkauf des Antriebsgeschäfts Innomotics. Die beiden milliardenschweren Neuerwerbungen dürften das Ergebnis je Aktie mit 40 bis 45 Cent belasten, sagte Finanzvorstand Ralf Thomas in der Telefonkonferenz. Im dritten Quartal schlugen sie mit 15 Cent je Aktie negativ zu Buche.

Investoren reagierten zunächst verhalten. Die im Dax notierte Aktie legte nach einem schwächeren Start am Vormittag zuletzt um 0,5 Prozent zu. Analyst Stephan Bauer vom Bankhaus Metzler monierte unter anderem die Entwicklung bei Digital Industries. (awp/mc/ps)

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