Stimmung in Chinas Industrie trübt sich zum Jahresstart ein

Stimmung in Chinas Industrie trübt sich zum Jahresstart ein
(Bild: Fotolia/openwater)

Peking – Chinas Industrie zeigt zum Jahresstart deutliche Schwächen. Der vom chinesischen Wirtschaftsmagazin «Caixin» berechnete und am Sonntag veröffentlichte Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe fiel im Januar im Vergleich zum Vormonat von 50,9 auf 49,1 zurück, was den schwächsten Wert seit Februar 2020 darstellt. Beidem Stimmungsbarometer signalisieren Werte über 50 Zählern eine Expansion der wirtschaftlichen Aktivitäten, bei Werten darunter wird von einem Rückgang ausgegangen. Volkswirte hatten im Durchschnitt einen Rückgang erwartet, allerdings nur auf 50,0 Punkte.

Der ebenfalls am Sonntag veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe des staatlichen Statistikamtes fällt im Vergleich etwas besser aus. Demnach ist der PMI im Januar von 52,7 auf 51,1 gefallen, was ein klein wenig über der durchschnittlichen Schätzung von Volkswirten liegt. Während der offizielle Einkaufsmanagerindex die Stimmung vor allem bei grossen Staatsbetrieben abbildet, konzentriert sich der «Caixin»-Index auf kleinere und mittlere Industrieunternehmen aus dem Privatsektor.

Folgen der «Null Covid»-Strategie
Die negativen Entwicklungen zeigen laut Ökonomen die wirtschaftlichen Kosten von Chinas strenger «Null Covid»-Strategie auf, bei der bereits kleinere Infektionsstränge mit harten Massnahmen bekämpft werden. In den vergangenen Wochen haben die Behörden in mehreren Millionenstädten im Land Lockdowns verhängt. Dadurch kam es unter anderem zu Produktionsstopps in Fabriken, logistischen Verzögerungen und einem Einbruch des Binnenkonsums.

Der internationale Währungsfonds (IWF) attestierte bereits am Freitag, dass sich die chinesische Wirtschaft in einer «bedeutsamen Flaute» befindet, die auch dieses Jahr anhalten wird. Zuvor hatte der IWF seine Prognose für Chinas Wachstum in diesem Jahr um 0,8 Punkte auf 4,8 Prozent gesenkt. Im vergangenen Jahr waren es noch starke 8,1 Prozent, was aber auch an der niedrigen Vergleichsbasis im Vorjahr nach Beginn der Pandemie lag. (awp/mc/pg)

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