Südkorea versucht neue Corona-Infektionswelle zu verhindern

Südkorea versucht neue Corona-Infektionswelle zu verhindern
(Photo by Saveliy Bobov on Unsplash)

Seoul – Nach der alarmierenden Häufung von Corona-Infektionen unter Bar- und Diskotheken-Besuchern in der Millionenmetropole Seoul versuchen die südkoreanischen Behörden mit Hochdruck, eine erneute Infektionswelle im Land zu verhindern. Am Sonntag wurde der höchste Tagesanstieg seit vier Wochen verzeichnet. Die meisten Neuansteckungen wurden in Verbindung mit einem Ausbruch in Clubs im beliebten Ausgehviertel Itaewon in der Hauptstadt in Verbindung gebracht.

Die oberste Priorität sei nun, eine Verbreitung von Infektionen in der grösseren Umgebung von Seoul gering zu halten, sagte Premierminister Chung Sye Kyun. Bis zum Nachmittag wurden den Angaben zufolge 86 Infektionsfälle mit nächtlichen Clubbesuchern in Itaewon oder Kontaktpersonen in Verbindung gebracht. Die Stadt wolle nun 5517 Menschen ausfindig machen, die zwischen dem 27. April und dem 8. Mai verschiedene Clubs in Itaewon besucht hätten, sagte eine Sprecherin des Büros von Bürgermeister Park Won Soon.

Bereits über 3000 Personen getestet
Bisher seien mehr als 3000 Personen auf Sars-CoV-2 getestet worden, die entweder selbst die Clubs besucht hätten oder mit ihnen Kontakt gehabt hätten. Um die übrigen Personen auf der Liste zu finden, prüfen die Behörden Kreditkartentransaktionen, Smartphonedaten und werten Videos von Überwachungskameras aus.

Ausgangspunkt für die Aktion war der positive Test bei einem jungen Mann, der bereits infiziert war, als er in der Nacht zum 2. Mai mindestens fünf Nachtclubs und Bars in Itaewon besucht hatte. Die Behörden schätzen, dass zu diesem Zeitpunkt mehr als 1500 Menschen die betroffenen Einrichtungen besuchten. Die Stadt hatte am Wochenende sämtliche Clubs und Diskotheken in Seoul vorläufig schliessen lassen.

Corona-Lockerungen in Teilen Spaniens
Derweil hat nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Teilen Spaniens am Montag die nächste Stufe der Corona-Lockerungen begonnen. Zehn von insgesamt 17 «Autonomen Gemeinschaften» durften in die «Phase 1» des Deeskalationsplans vorrücken, darunter das Baskenland, Galicien, die Kanaren und die Balearen. So sassen auf Mallorca und Ibiza erstmals seit dem Beginn der strikten Ausgehsperre Mitte März wieder Menschen im Aussenbereich von Bars zusammen – allerdings müssen die Tische einen Mindestabstand von zwei Metern haben, und die Kundenzahl ist begrenzt.

Auch die Kathedrale von Palma öffnete wieder für Gläubige. Ebenso wie in Museen und Läden ist die Zahl der Besucher auch in Kirchen auf ein Drittel beschränkt. Gleichzeitig sind – unter Einhaltung von Sicherheitsregeln – wieder private Zusammenkünfte von bis zu zehn Menschen erlaubt. Die Ausgehregeln gelten dennoch weiter: Sport und Spaziergänge zu zweit sind für Bürger im Alter zwischen 14 und 70 Jahren nur am Morgen und am Abend gestattet. Dazwischen gibt es Zeiträume zum Spazieren für ein Elternteil mit Kindern und für ältere Menschen.

De linke Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez will mit einem Vier-Stufen-Plan das Land bis Ende Juni zu einer «neuen Normalität» führen. Jedoch sollen die Regionen bei den Lockerungen – je nach Lage – mit verschiedenen Geschwindigkeiten voranschreiten.

Geschäfte in Dänemark wieder geöffnet
In Dänemark haben haben am Montag die Einzelhändler und Einkaufszentren wieder geöffnet. An vielen der in der Corona-Krise wochenlang geschlossenen Geschäfte in der Innenstadt von Kopenhagen hingen Warnhinweise, wonach Kunden mit Krankheitssymptomen wie Husten, Fieber und Atemwegsbeschwerden den Läden fernbleiben sollten. Andere hatten Schilder mit einer maximalen Kundenanzahl aufgehängt und Wachpersonal aufgestellt, das unter anderem auf ausreichenden Abstand unter den Kunden aufpassen sollte.

Mit der Wiedereröffnung des gesamten Einzelhandels beginnt für die Dänen offiziell Phase zwei der Lockerungen der im März ergriffenen Corona-Massnahmen. Bereits Mitte April waren die Tageseinrichtungen für Kinder sowie Schulen bis zur fünften Klasse geöffnet worden. In der zweiten Phase sollen unter bestimmten Richtlinien ab dem nächsten Montag auch wieder Restaurants und Cafés sowie Kirchen und andere Gotteshäuser öffnen dürfen. Die sechsten bis zehnten Schulklassen nehmen dann ebenfalls ihren Unterricht wieder auf. Phase drei und vier starten dann am 8. Juni und im August. (awp/mc/pg)

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