Romney setzt sich in Iowa knapp durch

Romney setzt sich in Iowa knapp durch

Mitt Romney.

Des Moines – Die erste Vorwahl der US-Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur ist praktisch mit einem Unentschieden ausgegangen. Nach Auszählung aller Stimmen lagen der frühere Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney, und der Ex-Senator von Pennsylvania, Rick Santorum, bei der Wahl im Bundesstaat Iowa nahezu gleichauf bei rund 25 Prozent. Der Kongressabgeordnete Ron Paul erhielt gut 21 Prozent.

Am Schluss lag Santorum lediglich acht Stimmen hinter Romney, der 30’015 Stimmen auf sich vereinigte. Der 64-jährige Romney gilt Umfragen zufolge landesweit als Favorit. Experten halten den langjährigen Manager einer Finanzfirma wegen seiner Wirtschaftskompetenz für den schwierigsten der möglichen Gegner Obamas. Ausserdem verfügt er über das mit Abstand grösste Wahlkampfbudget.

Die Themen Wirtschaft und Arbeitslosigkeit dürften die wichtigsten Punkte im bevorstehenden Wahlkampf sein. Romney griff Obama in seiner Rede vor Unterstützern am Abend genau auf diesem Feld an: «Dies ist eine gescheiterte Präsidentschaft», sagte er und ergänzte: «Die Lücke zwischen seinen Versprechen von vor vier Jahren und seiner Leistung ist grösser als alles, was ich jemals in meinem Leben gesehen habe.»

Bachmann gibt auf
Mit deutlichem Rückstand schnitten die übrigen Bewerber ab, der frühere Sprecher des Repräsentantenhauses Newt Gingrich (13 Prozent), der frühere texanische Gouverneur Rick Perry (10 Prozent) und die Kandidatin der Tea-Party-Bewegung, Michele Bachmann (5 Prozent).

Als Reaktion auf ihr schwaches Resultat gab Bachmann ihre Kandidatur auf. «Ich trete zur Seite», sagte die Kongressabgeordnete am Mittwoch in Des Moines. Die Wähler hätten ihr deutlich gezeigt, dass sie einen anderen Kandidaten wollten, erklärte die Ikone der Tea-Party-Bewegung. Damit ist die einzige Frau unter den bislang sieben Anwärtern aus dem Rennen.

Auch Perry kündigte nach dem enttäuschenden Abschneiden an, seine Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur zu überdenken. Nach seiner Rückkehr nach Texas wolle er prüfen, «ob es für mich in diesem Rennen einen Pfad nach vorne gibt».

Kaum etwas zu gewinnen, aber viel zu verlieren
Als Faustregel gilt: Wer in Iowa gewinnt, hat die Kandidatur noch längst nicht in der Tasche. Wer aber schlecht abschneidet, dem droht die finanzielle Unterstützung abzubröckeln. Endgültig entscheiden die Republikaner erst bei ihrem Parteitag Ende August, wer am 6. November gegen Obama ins Rennen geht.

Kein Liebling der Massen dabei
Bereits vor der Abstimmug in Iowa hatten Umfragen aber gezeigt, dass keiner der Bewerber die Herzen der Republikanerbasis wirklich erwärmen kann. Romney gilt Unternehnmer-freundlicher Politiker, aber auch auch als Wendehals, der allzuoft seine Mäntelchen nach dem Wind hängt.

Ron Paul national gesehen lediglich ein Aussenseiter
Ron Paul gilt in landesweiten Umfragen dagegen als Aussenseiter. Er will die Macht des Staates weitmöglichst beschneiden und tritt unter anderem für die Abschaffung der US-Notenbank ein. Santorum wiederum hat sich als äusserst konservativer Politiker profiliert: Er will etwa, dass Abtreibungen auch bei Vergewaltigungen und Inzest verboten werden.

Die Vorwahlen der Republikaner zur Nominierung des Präsidentschaftskandidaten liefen traditionell nach besonderen Gesetzen ab. Die Republikaner kamen am Abend in rund 1700 Parteiversammlungen (Caucus) zusammen, um dort innerhalb der nächsten Stunden abzustimmen. Die Versammlungen wurden teilweise in Schulen und Behördengebäuden abgehalten, aber auch in Gaststätten und Privathäusern. (awp/mc/pg)

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