US-Arbeitslosenquote auf dem tiefsten Stand seit Ende 2008

US-Arbeitslosenquote auf dem tiefsten Stand seit Ende 2008

Washington – Der amerikanische Arbeitsmarkt hat seinen Erholungskurs im Februar verstärkt fortgesetzt. Während der Stellenaufbau so hoch wie seit drei Monaten nicht mehr ausfiel, ging die von der Notenbank stark beachtete Arbeitslosenquote zurück. Wermutstropfen hierbei: Die geringere Quote ist vor allem darauf zurückzuführen, dass sich weniger Arbeitslose auf Stellensuche begeben. Die sogenannte Partizipationsquote fiel auf den tiefsten Stand seit Anfang der 1980er Jahre. Das deutet darauf hin, dass sich immer mehr Erwerbslose vom Jobmarkt abwenden, weil sie keine Stelle finden.

Zumindest hat der US-Haushaltsstreit die Unternehmen nicht davon abgehalten, neue Stellen zu schaffen. Auch die deutliche Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge zu Jahresbeginn schlug sich nicht negativ nieder. Mit 236.000 Stellen fiel der Jobzuwachs im Februar viel stärker aus als erwartet. Bankvolkswirte hatten mit 165.000 neuen Jobs gerechnet. Der Aufbau für die beiden Vormonate wurde leicht um 15.000 Stellen nach unten korrigiert. Demnach sind im Januar 119.000 Jobs entstanden, im Dezember lag das Plus bei 219.000 Stellen.

Aufbau auf breitem Fundament
Darüber hinaus verteilte sich der jüngste Jobzuwachs recht gleichmässig auf die verschiedenen Sektoren. Abgebaut wurden lediglich Stellen im öffentlichen Bereich. Hingegen nahm der Jobaufbau im Verarbeitenden Gewerbe und bei den Dienstleistern spürbar Fahrt auf. Auch in der Zeitarbeitsbranche, die der allgemeinen Entwicklung zumeist vorausläuft, wurden ebenfalls neue Stellen geschaffen.

Arbeitslosenquote fällt auf 7,7 Prozent
Die Arbeitslosenquote, die insbesondere für die Geldpolitik der US-Notenbank von grosser Bedeutung ist, fiel unterdessen auf den tiefsten Stand seit Ende 2008. Sie sank um 0,2 Punkte auf 7,7 Prozent. Vom Zielwert der Federal Reserve bei 6,5 Prozent ist sie jedoch noch weit entfernt. So lange die Arbeitslosigkeit über dieser Schwelle liegt, will die Fed über Zinserhöhungen erst gar nicht nachdenken.

Börsen-Rally setzt sich fort
Die Stundenlöhne, die vor allem für den Konsum der privaten Haushalte entscheidend sind, setzten ihren moderaten Aufwärtstrend fort. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sie sich um 0,2 Prozent, nach plus 0,1 Prozent. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit stieg leicht auf 34,5 Stunden.

An den Finanzmärkten wurden die Zahlen positiv aufgenommen. Der amerikanische Aktienindex Dow Jones stieg erstmals über die Marke von 14.400 Punkten. Die europäischen Börsen reagierten ebenfalls mit deutlichen Aufschlägen. Der Euro geriet indes unter Druck, während der Dollar zulegte. Sichere Anlagen wie amerikanische und deutsche Staatsanleihen waren spürbar weniger gefragt. (awp/mc/pg)

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