US-Zölle für Schweiz in Kraft – Bundesrat informiert am Nachmittag

Bern – Die von den USA angekündigten Zölle von 39 Prozent auf Schweizer Exporte sind am Donnerstagmorgen formell in Kraft getreten. Ein Ergebnis der kurzfristigen Gespräche zwischen der Schweizer Delegation und US-Vertretern lag bis dahin nicht vor.
Wie der Bundesrat am Donnerstagmorgen auf der Plattform X mitteilte, wird er nach der Rückkehr der Delegation aus den USA am frühen Nachmittag eine ausserordentliche Sitzung abhalten. Eine Information soll im Anschluss folgen. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin waren am Dienstagabend kurzfristig nach Washington gereist, um den Vertretern der US-Regierung ein neues Angebot zu unterbreiten und die drohenden US-Zölle in letzter Minute abzuwenden.
Kurz vor Ablauf der Frist zur Einführung der Zölle kündigte US-Präsident Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social an, dass diese nun in Kraft treten würden. Neben der Schweiz und der EU sind knapp 70 weitere Staaten von den veränderten Zollsätzen betroffen – in jeweils unterschiedlicher Höhe. Trump begründet seine radikale Zollpolitik mit angeblichen Handelsdefiziten, die für die USA ein nationales Sicherheitsrisiko darstellten. Deshalb gelte ein nationaler Notstand, der die Zölle rechtfertige.
Vage Informationen nach dem Treffen
Nach dem Treffen in Washington blieben die Informationen von Schweizer und amerikanischer Seite vage. Bundespräsidentin Keller-Sutter schrieb am Mittwochabend auf X, man habe über die bilaterale Zusammenarbeit, die Zollsituation sowie internationale Themen gesprochen. Auch ein Austausch mit führenden US-Wirtschaftsvertretern habe stattgefunden. Auf eine Pressekonferenz vor Ort verzichteten die beiden Bundesräte.
Das US-Aussenministerium teilte mit, beide Seiten hätten ihr Engagement für eine vertiefte Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich bekräftigt. Zudem sei die Bedeutung fairer und ausgewogener Handelsbeziehungen zum Wohle der amerikanischen Bevölkerung erörtert worden. (awp/mc/ps)