US-Jobmarkt setzt moderate Erholung fort

US-Jobmarkt setzt moderate Erholung fort

Washington – Der amerikanische Arbeitsmarkt kommt nach dem kalten Winter wieder in Gang. Im gesamten ersten Quartal hat sich der Jobaufbau jedoch verlangsamt. Dies geht aus neuen Zahlen des US-Arbeitsministeriums hervor. Demnach sind im März ausserhalb der Landwirtschaft 192’000 neue Stellen entstanden. Das lag zwar leicht unter den Markterwartungen von 200’000 zusätzlichen Arbeitsplätzen. Allerdings wurden in den beiden Monaten zuvor insgesamt 37’000 Stellen mehr geschaffen, als bisher gemeldet worden war.

Im Januar erhielten 144’000 Personen einen neuen Job, im Februar waren es 197’000 Menschen. Im Durchschnitt des ersten Quartals kamen somit 177’000 Stellen je Monat hinzu. Das liegt deutlich unter dem durchschnittlichen Aufbau im vierten Quartal von 198’000 Stellen. Auch die Schwelle von 200’000 Beschäftigten, die viele US-Notenbanker als Indiz für eine hinreichende Erholung nennen, wurde klar verfehlt. Der Arbeitsmarkt ist von grosser Bedeutung für den geldpolitischen Kurs der Notenbank Federal Reserve. Die Fed will die im Dezember begonnene Drosselung ihrer Wertpapierkäufe nur dann fortsetzen, wenn Arbeitsmarkt und Konjunktur mitspielen.

Arbeitslosenquote stagniert
Am stärksten war der Stellenaufbau im März im Dienstleistungssektor, wo 167’000 neue Jobs geschaffen wurden. Im produzierenden Gewerbe entstanden 25 000 neue Stellen, das waren deutlich weniger als im Januar und Februar. Im öffentlichen Sektor stagnierte die Beschäftigung. Bankvolkswirte interpretierten die Zahlen unter dem Strich jedoch positiv: Die neuen Zahlen zeigten, dass die Kältewelle zu Jahresbeginn den Aufschwung am Jobmarkt nicht habe bremsen können, kommentierte Robert Wood von der Berenberg Bank.

Die Arbeitslosenquote lag unterdessen unverändert bei 6,7 Prozent, wohingegen Analysten einen Rückgang auf 6,6 Prozent erwartet hatten. Dies könnte daran liegen, dass die Erwerbsquote deutlich um 0,2 Prozentpunkte auf 63,2 Prozent stieg. Es melden sich also wieder mehr Arbeitssuchende, die eine Stelle haben möchten. Die durchschnittlichen Stundenlöhne, die für den privaten Konsum von grosser Bedeutung sind, enttäuschten mit einer Stagnation. Die Wochenarbeitszeit stieg allerdings leicht auf 34,5 Stunden, weswegen die Haushalte im Schnitt etwas mehr in der Tasche haben dürften.

Dollar unter Druck
An den Finanzmärkten kamen die Zahlen nicht besonders gut an: Der Dollar geriet spürbar unter Druck, amerikanische Staatsanleihen erhielten Zulauf. Möglicherweise hatten einige Marktteilnehmer angesichts des etwas milderen Wetters im März stärkere Zahlen erwartet. An der amerikanischen Börse lagen die Futures vor Handelsbeginn indes im Plus. (awp/mc/pg)

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