US-Arbeitsmarkt enttäuscht dritten Monat in Folge

US-Arbeitsmarkt enttäuscht dritten Monat in Folge

Washington – Der US-Arbeitsmarkt hat im Juni abermals enttäuscht. Den dritten Monat in Folge blieb die Beschäftigung unter der Schwelle von neuen 100.000 Jobs. Zudem stagnierte die Arbeitslosenquote auf vergleichsweise hohem Niveau. Die Entwicklung dürfte die amerikanische Notenbank Fed alles andere als zufriedenstellen. Spekulationen über eine zusätzliche Lockerung der US-Geldpolitik sollten an der Tagesordnung bleiben, kommentierte die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).

Der Jobaufbau blieb im Juni erneut hinter den Erwartungen zurück. Im Monatsvergleich stieg die Beschäftigung ausserhalb der Landwirtschaft um 80.000 Stellen, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Zuwachs um 100.000 Stellen gerechnet. Der Stellenaufbau für die beiden Vormonate wurde geringfügig schwächer ausgewiesen. Im Durchschnitt des zweiten Quartals wurden gerade mal 75.000 Jobs pro Monat geschaffen. Das ist deutlich weniger als von Januar bis März, als der Durchschnitt mit 225.000 Stellen dreimal so hoch lag.

Arbeitslosenquote stagniert auf 8,2 %
Die Arbeitslosenquote stagnierte im Juni bei 8,2 Prozent. Sie wird von der Notenbank Fed besonders beachtet. Positiv überraschte nur die für den privaten Konsum wichtige Lohnentwicklung: Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen um 0,3 Prozent und damit etwas stärker als erwartet. An den Finanzmärkten erhielten sichere Anlagen wie deutsche und amerikanische Staatsanleihen Zulauf, während die Börsen unter Druck gerieten. Der Euro gab als riskantere Alternative zum Dollar nach.

Obama enttäuscht
US-Präsident Barack Obama hat enttäuscht auf die jüngsten US-Arbeitsmarktzahlen reagiert. Auf einer Wahlkampftour in Poland (Bundesstaat Ohio) verteidigte er seine Wirtschaftspolitik jedoch. Die Misere sei nicht über Nacht hereingebrochen und könne auch nicht über Nacht gelöst werden. «Wir haben in den letzten 28 Monaten 4,4 Millionen neue Jobs geschaffen», erklärte er. «Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung aber wir können uns damit nicht zufrieden geben.» Das Ziel sei nicht, den Arbeitsmarkt auf den Stand von vor der Wirtschaftskrise im Jahr 2007 zu bringen.

«Ich möchte zurück zu der Zeit, in der die Mittelschicht mehr Sicherheit hatte», sagte Obama. «Und das ist der Grund, warum ich mich um eine zweite Amtszeit als US-Präsident bewerbe.» (awp/mc/pg)

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