US-Beschäftigung steigt stärker als erwartet: 850’000 neue Jobs

US-Beschäftigung steigt stärker als erwartet: 850’000 neue Jobs
(Photo by Charles Koh on Unsplash)

Washington – Die US-Wirtschaft hat im Juni mehr Jobs geschaffen als erwartet. Landesweit kamen ausserhalb der Landwirtschaft nach Angaben des US-Arbeitsministeriums von Freitag 850 000 Stellen hinzu. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vormonat dennoch leicht um 0,1 Punkte auf 5,9 Prozent.

Analysten hatten nur mit einem Zuwachs von im Schnitt 720 000 Stellen gerechnet. Besonders viele Stellen seien im Freizeit- und Gastgewerbe, im Erziehungswesen sowie im Einzelhandel hinzugekommen, hiess es. Bei der Arbeitslosenquote hatten Analysten im Schnitt mit einen Rückgang auf 5,6 Prozent gerechnet.

Im April hatte es noch einen herben Dämpfer gegeben: Ausserhalb der Landwirtschaft waren lediglich 269 000 Stellen hinzugekommen. Experten hatten seinerzeit mit einem Zuwachs von einer Million gerechnet. Im Mai besserte sich die Lage dann – mit einem Plus von 583 000 Stellen, viele davon im Gastgewerbe.

US-Präsident Joe Biden hatte angesichts der Mai-Zahlen von «grossartigen Nachrichten» gesprochen – und von «historischen Fortschritten» auf dem Weg aus der Wirtschaftskrise.

Noch im 6,8 Millionen Stellen weniger als im Februar 2020
Bankvolkswirte bewerteten die Zahlen als durchwachsen. Zwar sei die Beschäftigung so stark gestiegen wie seit August 2020 nicht mehr, erklärte Commerzbank-Analyst Christoph Balz. Allerdings fehlten der Wirtschaft verglichen mit Februar 2020, dem Monat vor der ersten Corona-Welle, immer noch 6,8 Millionen Stellen. Die gestiegene Arbeitslosenquote relativierte Balz mit dem Hinweis, die dem Wert zugrunde liegende Haushaltsumfrage sei ungenauer als die Unternehmensstatistik, aus der die Beschäftigungsentwicklung abgeleitet wird.

Der US-Arbeitsmarkt hat hohe Relevanz für die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank Fed. Erst bei einer wesentlichen Besserung der Lage will die Fed an eine Rückführung ihrer Wertpapierkäufe von gegenwärtig 120 Milliarden Dollar je Monat denken. Analysten können sich einen solchen Schritt um die Jahreswende herum vorstellen. Allerdings muss sich dafür die Lage am Jobmarkt weiter bessern. (awp/mc/pg)

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