USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf dem tiefsten Stand seit 6 Jahren

USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf dem tiefsten Stand seit 6 Jahren

Washington – In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich stärker als erwartet gesunken und auf den tiefsten Stand seit fast sechs Jahren gerutscht. Im Vergleich zur Vorwoche seien die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 15.000 auf 320.000 Anträge gefallen, teilte das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit.

Das ist der niedrigste Wert seit Oktober 2007. Ökonomen hatten mit 335.000 Anträgen gerechnet. Der Vorwochenwert wurde um 2.000 Anträge auf 335.000 nach oben revidiert. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt fiel die Zahl um 4.000 auf 332.000 Anträge.

Industrieproduktion enttäuscht mit Stagnation
Hingegen hat die US-Industrieproduktion im Juli nur stagniert und damit die Märkte enttäuscht. Im Monatsvergleich sei die Produktion unverändert geblieben, teilte die US-Notenbank mit. Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. Im Juni war die Produktion noch um abwärtsrevidierte 0,2 (zunächst 0,3) Prozent gewachsen. Die Kapazitätsauslastung der US-Industrie ging im Juli überraschend zurück. Sie fiel von revidiert 77,7 (zunächst 77,8) Prozent im Vormonat auf 77,6 Prozent. Erwartet wurde ein Anstieg der Auslastung auf 77,9 Prozent.

Verbraucherpreise steigen wie erwartet
Der Preisauftrieb hat im Juli wie erwartet zugenommen. Die Jahresinflationsrate legte von 1,8 Prozent im Vormonat auf 2,0 Prozent zu. Hier hatten Ökonomen mit einem Anstieg in diesem Ausmass gerechnet. Im Monatsvergleich kletterten die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent und trafen damit ebenfalls exakt die Markterwartungen. Die Kerninflationsrate (ohne Energie und Lebensmittel) lag im Jahresvergleich bei 1,7 Prozent nach 1,6 Prozent im Vormonat.

Philly-Fed-Index fällt überraschend deutlich
Währenddessen hat sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im August überraschend deutlich eingetrübt. Der entsprechende Index der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) fiel um 10,5 Punkte auf 9,3 Zähler, wie die Notenbank mitteilte. Volkswirte hatten hingegen nur mit einem Rückgang auf 15,0 Punkte gerechnet. Im Juli hatte der Index noch mit 19,8 Punkten den höchsten Stand seit März 2011 erreicht. Der Philly-Fed-Index misst die wirtschaftliche Aktivität in der Region Philadelphia. Ein Wert über null Punkten deutet auf eine Expansion der Wirtschaftsaktivität hin, ein Wert unter null signalisiert einen Rückgang.

Empire-State-Index trübt sich ein
Auch der Frühindikator für das Verarbeitende Gewerbe im US-Bundesstaat New York hat sich im August überraschend etwas eingetrübt. Der Empire-State-Index sei von 9,46 Punkten im Vormonat auf 8,24 Punkte gesunken, teilte die regionale Vertretung der US-Notenbank in New York mit. Ökonomen hatten einen Anstieg auf 10,00 Punkte erwartet.

NAHB-Index steigt den höchsten Stand seit Ende 2005
Die Lage am US-Häusermarkt hat sich überraschend weiter aufgehellt. Der NAHB-Hausmarktindex stieg im August zum Vormonat um drei Punkte auf 59 Zähler, wie die National Association of Home Builders mitteilte. Der Index erreichte damit den höchsten Stand seit Ende 2005. Analysten hatten hingegen 57 Punkte erwartet. Im Juli hatte der Indikator noch bei revidiert 56 Punkten (zuvor 57 Punkten) gelegen. Der jüngste Zuwachs war bereits der vierte Anstieg in Folge.

Der NAHB-Index ist ein Stimmungsbarometer der nationalen Organisation der Wohnungsbauunternehmen. In einer monatlichen Umfrage werden die aktuelle Lage und die Erwartungen der Branche abgefragt. Ein Wert über 50 Punkten signalisiert, dass die Mehrheit der Häuserbauer die Bedingungen positiv beurteilt. (awp/mc/pg)

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