WHO warnt vor steigenden Infektionszahlen in Europa

WHO warnt vor steigenden Infektionszahlen in Europa
(Photo by Martin Sanchez on Unsplash)

Kopenhagen – Die Weltgesundheitsorganisation WHO ist besorgt über die wieder steigenden Corona-Zahlen in Europa. Die wöchentlichen Fallzahlen überstiegen nun diejenigen, die während der ersten Hochphase des Coronavirus in Europa im März gemeldet worden seien, sagte der Direktor des WHO-Europa-Büros, Hans Kluge, am Donnerstag auf seiner wöchentlichen Online-Pressekonferenz in Kopenhagen. Obwohl diese Zahlen auch die umfassenderen Tests widerspiegelten, zeigten sie alarmierende Übertragungsraten in der europäischen Region.

«Die September-Fallzahlen sollten für uns alle als ein Weckruf dienen.» Gleichzeitig blieb Kluge optimistisch: «Wohin sich die Pandemie von hier aus entwickelt, liegt in unseren Händen. Wir haben sie schon einmal zurückgeschlagen und können sie wieder zurückschlagen.»

Corona-Müdigkeit entgegentreten
Wirksame Massnahmen wie umfassende Tests, das Waschen der Hände, das Abstandhalten zueinander und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Situationen, wo dieser Abstand nicht möglich sei, sowie das Vermeiden grösserer Versammlungen müssten dringend eingehalten werden, mahnte Kluge an. Zugleich müssten die Sorgen und Nöte der Menschen ernstgenommen und auf die entstandene Corona-Müdigkeit eingegangen werden, die angesichts der langen Zeit der Pandemie verständlich sei. «Müdigkeit ist ganz natürlich. Sie muss verstanden und angesprochen werden, wo sie uns in Gefahr bringt.»

530 neue Coronavirus-Ansteckungen innert 24 Stunden gemeldet
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag 530 Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Es gab sieben neue Todesfälle und 18 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Am Mittwoch registrierte das BAG 514 Fälle, am Dienstag 315 Fälle, am Montag 257 und am Sonntag 475. Insgesamt wurden in der Schweiz und in Liechtenstein bisher 1’237’621 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Davon waren nach Angaben des BAG 4,7 Prozent positiv. Für die vergangenen sieben Tage betrug die Positivitätsrate 3,9 Prozent.

Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg um sieben auf 1762. Seit Anfang der Pandemie mussten 4727 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden.

Corona-Zahlen vom Wochenende werden neu montags vermeldet
Das BAG gab am Donnerstag bekannt, dass die neuen Coronavirus-Ansteckungen künftig nur noch an den Wochentagen vermeldet werden, die Zahlen von von Samstag und Sonntag jeweils am Montag. werden neu jeweils am Montag vermeldet. Das gab Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim BAG, am Donnerstag bekannt.

Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim BAG, sagte an einer Medienkonferenz, die täglichen Fallzahlen gäben keine gute Übersicht über die Lage. Besser sei es, die Entwicklung von Woche zu Woche zu betrachten.

Die Fallzahlen und die Zahl der Todesfälle stiegen kontinuierlich an, ebenso die Zahl der Spital-Einweisungen, sagte Masserey weiter. Das Niveau der Hospitalisationen bleibe aber auf einem absolut akzeptablen Niveau.

Eine Überlastung der Spitäler zu verhindern, bleibe das Hauptziel. Es gelte die Kontakte zu limitieren, ohne aber dabei die Wirtschaft lahmzulegen. Contact Tracing bleibe das beste Mittel. Die Kantone seien hier zum Teil am Limit, würden aber derzeit die Kapazitäten hochfahren. (awp/mc/pg)

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