Peter Hofstetter, CEO Raststätte Thurau AG, im Interview

Peter Hofstetter, CEO Raststätte Thurau AG, im Interview
Peter Hofstetter, CEO Raststätte Thurau AG. (Foto: zvg)

von Bob Buchheit

Moneycab.com: Herr Hofstetter, in der Schweiz bekommen Ihre Raststätten über die Halter AG Sprit von BP. Gibt es eigentlich Unterschiede zwischen den grossen Marken?

Peter Hofstetter: Der wichtigste Unterschiede für unsere Gruppe ist die Akzeptanz der internationalen Tankkarten, sprich „Routex Karte“, welche die in Europa meist verbreitete Tankkarte ist. Auch werden wir in absehbarer Zeit eine BP Komfort Karte lancieren, bei welcher der Kunde bei allen unseren Tankstellen einen zusätzlichen Rabatt von 5 Rappen erhält.

Mit Frische-Theken soll in allen Autobahnraststätten der Gruppe Thurau der Restaurationsumsatz angekurbelt werden. Womit rechnen Sie?

Wie wir schon in der Frische Theke XXL Rheintal Ost erleben dürfen, hoffen wir auch bei den zukünftigen Projekten auf eine Verdoppelung der verkauften warmen Speisen. Das heisst nicht, dass der Umsatz verdoppelt wird, da unsere neuen Konzepte eine ganz andere Preispolitik fahren. Unsere Speisekarte ist um einiges günstiger als bis anhin. Damit sind die Gäste eher gewillt, sich im Restaurant zu verpflegen als nur im Shop einzukaufen. Somit haben wir auch die Gelegenheit, Zusatzverkäufe zu generieren.

In der Schweiz sind Ihre Raststätten fast unschlagbar günstig. Inwiefern schadet Ihnen aber der grenzüberschreitende Sprit-Einkauftourismus bei Sprit nach Österreich?

Natürlich hat dies einen Einfluss auf unseren Treibstoffverkauf. Vor allem bei den grenznahen Betrieben. Da wir aber Umgebungspreise bei all unseren Tankstellen anbieten, können wir ein schönes Wachstum bei unserer lokalen Kundschaft feststellen.

«Die Gästefrequenz ist in unserer neu eröffneten österreichischen Raststätte sehr hoch. Das konnten wir schon feststellen.»
Peter Hofstetter, CEO Raststätte Thurau AG

Im letzten Geschäftsjahr wurde die Raststation Bodensee im österreichischen Hörbranz eröffnet. Daran ist die Gruppe Thurau zu 51% beteiligt. Wird Hörbranz Ihr schnellster Bolide im Stall?

Wir können uns dies sehr gut vorstellen. Die Gästefrequenz ist sehr hoch, das konnten wir schon feststellen. Wie sich die Konsumationsbereitschaft verhalten wird, ist schwierig vorherzusagen, wird sich aber in den nächsten Jahren zeigen. Da in den letzten zehn Jahren nur die Autobahnmaut an diesem Standort gekauft werden konnte, sind unsere Gäste noch eher überrascht, nun plötzlich ein komplettes Angebot mit Tankstellen, Shop und Frische Theke anzutreffen. Auch an diesem Standort dürfen wir dank unserem Tankstellenpartner, der Firma Schindele, mit sehr günstigen Treibstoffpreisen punkten, zumal wir auch die erste und letzte Tankstelle im österreichischen Hoheitsgebiet sind.

Wie viel Umsatzanteil wird Hörbranz im 2019 – also dem ersten Jahr der Vollkonsolidierung in der Bilanz – ungefähr ausmachen?

Da können wir noch keine definitive Aussage machen. Wir können aber schon jetzt feststellen, dass die Umsätze stark wachsend sind.

Wir wollen Thurau Nord im Frühsommer 2020 eröffnen.

Ihr Stammhaus, die Raststätte Thurau ist das einzige Sorgenkind. Wie geht es dort weiter?

Wir werden schnellstmöglich das Gebäude Thurau Nord durch eine Frische Theke ersetzen, bei der das Hauptmerkmal auf Burger, Pizza, Pasta und frischen Salate gesetzt wird. Wie in der Raststation Bodensee und in der Raststätte Rheintal Ost werden wir auch an diesem Standort alles möglichst ohne Zusatzstoffe mit regionalen, frischen Produkten vor dem Gast zubereiten.

Wie lange wird es dauern bis Thurau Nord fertiggestellt ist?

Im Moment gehen wir davon aus, dass wir im Frühsommer 2020 eröffnen können.

Ihre beiden Beteiligungen Raststätte Walensee und Raststättte Viamala haben Panoramalage. Ist deshalb dort das Geschäft so stabil? Man nimmt sich also eine kleine optische Auszeit…

Sicherlich ist auch dies ein Grund, um die konstanten Umsätze zu erreichen, aber auch die persönliche Betreuung durch unsere langjährigen Mitarbeitenden trägt einiges dazu bei.

Mit einer rund 50%igen Eigenkapitalquote ist die Gruppe Thurau solide finanziert. Welches wird in den nächsten Jahren der grösste Ausgabenblock sein?

Die Renovationen oder Neubauten der Raststätten Thurau Nord und Rheintal West.

Nennenswerte Verbindlichkeiten sind frühestens in fünf Jahren fällig. Wie wird der Rollover vor sich gehen?

Zu dieser strategischer Frage kann ich keine Auskunft geben.

Zum Gesprächspartner:
Peter Hofstetter, geboren 29.03.1968 bildete sich zunächst zum Koch aus. Danach machte er eine Weiterbildung zum Eidgenössischen Diplomierten Restaurateur. Seit 1996 ist er in der Gruppe Thurau tätig, mittlerweile als deren CEO.

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