Michael Willi, VRP Finanz 3.0 AG

Michael Willi, VRP Finanz 3.0 AG

Michael Willi, Verwaltungsratspräsident Finanz 3.0 AG.

Von Corinne Bauer, persönlich.com

Das ganze Interview lesen Sie hier…

Persönlich.com: Was ist das Ziel von Finance 3.0?

Michael Willi: Wir bieten Lösungen an, wie Banken und Versicherungen über die Präferenzen, Werte und Zufriedenheit der Kunden mehr erfahren und in einem intelligenten Kundennutzen-Reporting darstellen können. Wir nennen das Customer Value Management. Der für unser Verfahren entwickelte Algorithmus ermöglicht es, den individuell wahrgenommen Kundennutzen, Kundenzufriedenheit und deren Treiber zu erfassen und zu messen. Dieses Wissen kann mit harten Finanzdaten verknüpft werden, um Ertragspotenziale und Verlustrisiken zu erkennen.

Ein Tool, welches die Bankkundenbedürnisse misst. Etwas, das der Branche bis anhin gefehlt hat?

Ja. Herkömmliche Marktforschungsansätze können dies so nicht anbieten. Ohne die individuellen Bedürfnis- und Werteprofile der Kunden zu kennen, wird es ungemein schwierig, Kundensegmente präzise zu definieren, um neue Angebote und Preismodelle erfolgreich zu lancieren.

«Wir planen zusammen mit Crealogix moneycab zu einem Bank 3.0 Provider für Finanzdienstleister umzubauen.» Michael Willi, VRP Finanz 3.0 AG

Wir sprechen von einem Tool, das schlussendlich dem Marketing der Banken zugute kommt. Hätten Sie sich in Ihrer bisherigen Funktion ein solches gewünscht?

Absolut. Es ermöglicht für weniger Geld mehr Wirkung zu erzielen. Alle Banken sprechen von Kundenfokus. Sie meinen es zwar ernst damit, aber sie wissen viel zu wenig über ihre Kunden und für welchen Nutzen diese bereit sind zu bezahlen. Es wird künftig also zentral sein, dass sie genau wissen, welches Angebot für welchen Kunden am besten und erfolgsversprechenden ist. Das heisst, auch die Kommunikation muss viel gezielter eingesetzt werden. Heute geben wir immer noch sehr viel Geld aus, ohne genau zu verstehen, wie die einzelnen Marketinginstrumente beim einzelnen Kunden wirken.

In einem nächsten Schritt soll eine Community aufgebaut werden, die sich über bankenspezifische Themen austauscht. Eine Art Facebook für den Bankensektor?

Das wäre natürlich fantastisch. Wir haben moneycab gekauft. Wir planen zusammen mit Crealogix moneycab zu einem Bank 3.0 Provider für Finanzdienstleister umzubauen. Wir legen dem eine Philosophie zugrunde wie sie Oliver Fiechter in seinem kürzlich erschienen Buch ‚Die Wirtschaft sind wir!’ beschreibt.

Was für Vorteile würde dies den Banken bringen?

Kunden holen sich unabhängigen Rat in einer Community von ihresgleichen, erhalten damit mehr Transparenz über die Leistung klassischer Anbieter und treffen ihre Anlageentscheide selber. Durch die Einbindung von Banken sollen die Produkte einfach über die Plattform zugänglich sein. Letztlich bringt das Geschäftsvolumen und Bindung. Davon werden alle profitieren, die dabei mitmachen.

Wie sind die ersten Reaktionen am Markt?

Wir generieren erste Erträge und verfügen über ein kleines Projektportfolio, in welches wir unseren Customer Value Management Ansatz einbringen. Weitere Banken, aber auch Beratungsfirmen zeigen bereits Interesse, sich mit uns darüber genauer zu unterhalten. Den Ausbau von moneycab gehen wir mittelfristig an. Ein motivierender Start für unser Start-Up Finance 3.0.

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