Alcatel-Lucent-Konzernchef Ben Verwaayen.
Paris – Der französisch-amerikanische Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent hat seine Profitabilität im Schlussquartal überraschend deutlich verbessert. Trotz eines wie erwartet kräftigen Umsatzrückgangs erzielte das unter starkem Konkurrenzdruck leidende Unternehmen unter dem Strich einen Gewinn von 868 Millionen Euro und damit mehr als fünf Mal so viel wie von Analysten geschätzt. Auf Jahressicht schaffte das Unternehmen damit zum ersten Mal seit dem Zusammenschluss im Jahr 2006 einen Überschuss, wie Alcatel Lucent mitteilte. Eine Dividende will das Unternehmen aber nicht zahlen.
Auch wenn der Blick in das laufende Jahr nur begrenzt möglich sei, peile Alcatel Lucent 2012 eine höhere bereinigte operative Marge als im vergangenen Jahr an, sagte Vorstandschef Ben Verwaayen. Die für das Unternehmen relevante Kennzahl erreichte im vergangenen Jahr 3,9 Prozent und lag damit knapp unter der Zielmarke von 4 Prozent.
Umsatz im Schlussquartal eingebrochen
Der Umsatz brach im Schlussquartal um knapp 13 Prozent auf 4,15 Milliarden Euro ein. Den starken Rückgang bei den Erlösen führte das Unternehmen vor allem auf die Flaute im Geschäft mit der Ausrüstung von Drahtlosnetzen zurück. Nach einer längeren Investitionsphase schraubten die Kunden ihre Ausgaben zurück. Zudem litt das Servicegeschäft.
Berichte über Stellenabbau
Am Donnerstag berichteten Gewerkschaften, dass Alcatel Lucent 1.800 Arbeitsplätze in Europa streichen will. Das Unternehmen äusserte sich dazu auch am Freitag zunächst nicht.
Konzern muss Kosten senken
Wie auch die Konkurrenten Ericsson und Nokia Siemens Networks steht der amerikanisch-französische Netztechnik-Riese unter starkem Druck, die Kosten zu senken. Im Westen halten sich die Netzbetreiber mit Investitionen zurück, zudem sind chinesische Konkurrenten mit günstigerer Technik auf dem Vormarsch. (awp/mc/pg)
