Cognizant-Studie: Etablierte Banken verkennen die Vorteile von Open Finance und sind damit weniger wettbewerbsfähig

Cognizant-Studie: Etablierte Banken verkennen die Vorteile von Open Finance und sind damit weniger wettbewerbsfähig

Frankfurt – Eine neue Studie von Cognizant hat ergeben, dass das Verständnis für die Vorteile von Open Finance sehr unterschiedlich ist. Die Ergebnisse zeigen: Lediglich Neo-Banken sehen Open Finance als wesentlichen Bestandteil ihrer Transformationsstrategien an. Die Mehrheit (60 Prozent) der etablierten Banken ist der Meinung, dass das Konzept überbewertet ist.

Dies könnte in der Tat auf ein mangelndes Engagement der etablierten Banken hinweisen, sich den Herausforderungen von Open Finance zu stellen sowie eine auf fehlende Bereitschaft, das Kund:innenerlebnis zu verbessern. 87 Prozent der etablierten Banken geben an, dass mit Open Finance zu viele Risiken verbunden sind, und mehr als 90 Prozent behaupten, dass ihre Kund:innen ihnen auch ohne Open Finance die Treue halten. Neo-Banken sind jedoch anderer Meinung: Nur eine von acht Banken (12 Prozent) ist davon überzeugt, dass ihre Kund:innen ihnen auch ohne ein offenes Finanzierungsangebot treu bleiben würden.

Infolge dieser Einstellungen lassen sich fast drei Viertel (73 Prozent) der etablierten Banken derzeit die Ertragschancen entgehen, die Open Finance bietet.

„Neo-Banken, die kleiner und flexibler sind, nutzen die Möglichkeiten, die Open Finance bietet, um ihr Geschäft neu zu gestalten und zu erweitern. Die meisten von ihnen haben bereits mehrere Produkte und Dienstleistungen auf den Markt gebracht und erwarten, dass sie auch in Zukunft neue Produkte einführen werden“, sagt John Da Gama-Rose, Head of Banking and Financial Services, Global Growth Markets bei Cognizant.

„Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sie lieber abwarten wollen, wie der Rest der Branche die Umsetzung ihrer Strategien handhabt, bevor sie Investitionen tätigen.“

Chris Allen, Director, Banking and Financial Services Consulting, UKI bei Cognizant, meint dazu: „Die etablierten Unternehmen laufen dadurch Gefahr, ins Hintertreffen zu geraten. Sie werden zwar immer einen Platz auf dem Markt haben, aber wenn sie nicht schnell handeln, könnten sie bald als Versorger auf dem Niveau von Bausparkassen angesehen werden, die nur eine begrenzte Kund:innenerfahrung bieten.“

Die Ergebnisse von Cognizant zeigen, dass 60 Prozent der Neo-Banken Open Finance nutzen, um neue Geschäftskanäle zu erschliessen, verglichen mit nur 17 Prozent der etablierten Banken. Die Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass Neo-Banken bis 2025 siebenmal mehr Open Finance-Dienstleistungen anbieten könnten als die etablierten Institutionen. 60 Prozent gehen davon aus, dass sie mit Open Finance in der Lage sind, zu florieren und weitere Marktanteile zu gewinnen. 

Da Gama-Rose fügt hinzu: „Die etablierten Institute müssen sich über die Vorteile von Open Finance informieren und die Einführung dieser Technologie beschleunigen. Das bedeutet, dass sie ihre Vorurteile überwinden und das reichhaltige Partner:innen-Ökosystem anzapfen müssen, das ihnen zur Verfügung steht, um ihre Open Finance-Reise voranzutreiben. Nur so haben sie eine Chance, ihre starke Position auf dem Markt zu halten, da sie im Hinblick auf den Kund:innennutzen von Open Finance bereits im Hintertreffen sind.“ (Cognizant/mc/ps)

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