Digitale Infrastruktur schafft bis 2020 europaweit 340’000 neue Jobs

Digitale Infrastruktur schafft bis 2020 europaweit 340’000 neue Jobs
Telekommunikation, Kommunikation, Daten (Foto: Alex Tihonov - Fotolia)

(Foto: Alex Tihonov – Fotolia)

Zürich – Die Nachfrage nach Rechenzentrumskapazität in Europa steigt, wie unter anderem die aktuelle Ankündigung neuer Apple-Rechenzentren in Dänemark und Irland zeigt. Rechenzentren sind die neuen essentiellen Hubs der digitalen Infrastruktur. Eine Studie der Unternehmensberatung A.T. Kearney unter europäischen IT-Leitern bestätigt, dass die Unternehmen bereits höhere Investitionen in ihre digitale Infrastruktur planen. Vor diesem Hintergrund prognostiziert A.T. Kearney bis 2020 einen Zuwachs von europaweit mehr als 340’000 Arbeitsplätzen bei gleichzeitigem Fachkräftemangel in diesem Bereich.

Der europäische Rechenzentrumsmarkt wird bis 2020 um mehr als sechs Prozent jährlich wachsen und ein Volumen von 270,4 Milliarden Euro erreichen. Dies ist eine Prognose von A.T. Kearney, die von den aktuellen Entwicklungen bei Apple gestützt wird. Das Unternehmen kündigte kürzlich zwei neue Rechenzentren in Europa an. Eine Befragung, für die A.T. Kearney über 50 IT-Leiter in Europa interviewt hat, bestätigt, dass Unternehmen planen, ihre Budgets für diesen Bereich um 50 Prozent und mehr zu erhöhen.

Akuter Handlungsbedarf
Vor diesem Hintergrund sehen die Experten von A.T. Kearney akuten Handlungsbedarf, um die Wettbewerbsfähigkeit der Standorte in Europa im Zeitalter der Digitalisierung nicht zu gefährden: Durch die steigende Nachfrage nach Rechenzentrumskapazität in den nächsten fünf Jahren entstehen laut A.T. Kearney europaweit netto mehr als 340’000 neue Arbeitsplätze. Weitere 172’000 Vakanzen kommen in diesem Zeitraum durch Pensionierungen hinzu. Darin sind Rationalisierungs- und Globalisierungseffekte bereits eingerechnet.

Mehr Fachkräfte für neue Positionen in Europa
Nach heutigem Stand übertrifft die Nachfrage nach Fachpersonal für den Aufbau und Betrieb digitaler Infrastrukturen das Angebot bei weitem. Mit den verfügbaren Fachkräften können nur etwa 50 Prozent der Stellen in diesem Bereich besetzt werden. „Wir müssen diese Lücke schliessen und naturwissenschaftliche sowie technische Fächer für zukünftige Studentinnen und Studenten interessanter machen“, rät Marcus Eul, Partner und Leiter der Strategic IT Practice EMEA bei A.T. Kearney.

Standort Europa bietet wirtschaftliche und politische Vorteile
Bei der Befragung von A.T. Kearney gaben die Teilnehmer an, dass Big Data, Cloud Computing, die Digitalisierung von Prozessen, Produkten und Services, das Internet der Dinge sowie die Anpassung älterer Systeme hinsichtlich Sicherheit, Skalierbarkeit und Effizienz weitere Investitionen in Rechenzentren zur Folge haben werden. 65 Prozent der IT-Entscheider würden als Standort Europa wählen.

„Getrieben durch Industrie 4.0 und Internet of Things nimmt das in Rechenzentren zu bearbeitende Datenvolumen pro Jahr um über 30 Prozent zu“, sagt Holger Röder, Partner und globaler Leiter Digital Business bei A.T. Kearney. Diese Entwicklung sehen auch die Befragten. Sie geben an, dass sie einen Aufschlag von 20 Prozent auf das aktuelle Preisniveau zahlen würden, wenn sie dafür höhere Sicherheitsstandards und kürzere Antwortzeiten für Anwender und Kunden bekommen. Ein Fünftel der Befragten würde sogar einen Aufschlag von 50 Prozent akzeptieren.

Grosse Nachfrage in Europa
Der Bedarf an digitaler Infrastruktur scheint nahezu unbegrenzt: Aktuell hat Apple zwei neue Rechenzentren in Irland und Dänemark angekündigt und investiert 1,7 Milliarden Euro. T-Systems hat kürzlich den Bau des grössten europäischen Rechenzentrums in Barcelona abgeschlossen und mit der Migration der vorhandenen Infrastruktur begonnen. ATM, Polens führendes Unternehmen für Planung, Bau und Betrieb von Rechenzentren, hatte erst im vergangenen Jahr seine Kapazität am Standort Warschau mit einem Neubau erweitert. Mittlerweile baut das Unternehmen bereits das nächste Rechenzentrum, weil auch der 2014 errichtete Neubau bald vollständig ausgelastet sein wird. (A.T. Kearney/mc/pg)

A.T. Kearney

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