Yahoo: Wieder Gewinneinbruch

Yahoo: Wieder Gewinneinbruch

Yahoo-CEO Carol Bartz.

New York – Der Internet-Konzern Yahoo findet trotz der Partnerschaft mit Microsoft und eines andauernden Firmenumbaus bisher nicht auf den Wachstumspfad zurück. Im ersten Quartal brach der Gewinn um 28 Prozent auf 223 Millionen Dollar ein, wie das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte.

Faszinierend ist, dass Yahoo damit noch schlechtere Analysten-Erwartungen übertraf. Die Aktie stieg nachbörslich um 2,36 Prozent auf 16,50 Dollar. Der Quartalsumsatz sackte um 24 Prozent auf 1,21 Milliarden Dollar ab. Allerdings liege dies an einmaligen Einnahmen im Vorjahresquartal sowie an einer Änderung der Bilanzierung im Zusammenhang mit der Suchmaschinen-Partnerschaft mit Microsoft, betonte Yahoo. Die beiden Unternehmen hatten sich im Suchmaschinengeschäft zusammengetan, um Marktführer Google besser Paroli bieten zu können. Yahoo setzt dabei auf die Technologie von Microsofts Suchmaschine Bing. Yahoo-Chefin Carol Bartz sprach dabei in einer Telefonkonferenz von technischen Problemen bei dem grossen Partner. Microsoft werde länger brauchen um die gesetzten Ziele zu erreichen.

Probleme noch nicht ausgestanden
Bartz bekräftigte, Yahoo sei auf dem Weg zu einem «nachhaltigen Wachstum bei Umsatz und Gewinn». Sie will den Internet-Pionier als einen «Premium-Inhalte-Anbieter» positionieren. Auf diesem Weg trennte sie sich seit dem Amtsantritt im Januar 2009 von Firmenteilen und strich allein in den vergangenen Monaten mehrere hundert Jobs. Die Probleme sind noch lange nicht ausgestanden: Im vergangenen Quartal wurde das Ergebnis durch das Japan-Geschäft belastet.

Google Paroli bieten
Yahoo finanziert sich vor allem über Werbung. Das sind zum einen Textanzeigen, die passend zu Suchergebnissen erscheinen. Dieser Bereich wird von Google dominiert. Der zweite grosse Geschäftsteil sind grafische Werbeanzeigen auf Websites, die sogenannten Banner. Die Erlöse in diesem Bereich wuchsen um 6,4 Prozent – allerdings wären es ohne eine Bilanzierungsänderung 17 Prozent gewesen, betont der Konzern. Google drängt auch in diesen angestammten Geschäftsbereich von Yahoo. Zudem ist ein dritter grosser Spieler im Kampf um die Werbemilliarden aufgetaucht: Das rasant wachsende Online-Netzwerk Facebook. (awp/mc/upd/ss)

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