Hitachi Vantara: Mieten statt Kaufen – Corona ändert den Blick auf die IT-Beschaffung

Hitachi Vantara: Mieten statt Kaufen – Corona ändert den Blick auf die IT-Beschaffung
Rafael Botor General Manager Switzerland bei Hitachi Vantara. (Foto: zvg)

Während der Corona-Pandemie wünschten sich viele Unternehmen mehr Flexibilität und Transparenz bei ihrer IT-Infrastruktur. Rafael Botor, Geschäftsführer von Hitachi Vantara in der Schweiz, erklärt im Interview, wieso verbrauchsorientierten Abrechnungsmodellen und Risk-Sharing in der IT die Zukunft gehört.

Interview mit Rafael Botor General Manager Switzerland bei Hitachi Vantara.

Moneycab.com: Die Umsätze rauschen in den Keller, IT-Kosten bleiben stabil – Corona hat in vielen Branchen eine deutliche konjunkturelle Bremsspur hinterlassen. Als strategischen Ausweg sehen viele jetzt die Migration in die Public Cloud mit ihren „pay per use”- und “as a Service”-Modellen. Sehen Sie darin eine Bedrohung Ihres Geschäftsmodells als Anbieter von Infrastruktur-Lösungen?

Rafael Botor: Ganz und gar nicht! Eines möchte ich voranschicken: Wir sehen die Public Cloud für Unternehmen nicht als etwas Schlechtes an, es gibt zahlreiche Einsatzszenarien, wo ihr Einsatz Sinn ergibt, etwa wenn der Prozess sehr dynamisch ist. Viele Workloads im Unternehmen sind aber statisch, beispielsweise Backend- oder Payment-Systeme, oder nutzen sensible Daten. Hier würde ich immer dazu raten, die entsprechenden Systeme „on premise”, also unter eigener Kontrolle zu betreiben. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die dazu benötigte Infrastruktur nach klassischem Muster angeschafft und abgeschrieben wird. Das Entscheidende ist ja die Nutzung – und nicht der Besitz. Und da setzt unser EverFlex-Modell an.

IT-Ressourcen nutzen, ohne sie zu besitzen, ist ja der klassische Cloud-Ansatz. Sie transportieren dieses Modell quasi in die Rechenzentren der Unternehmen?

Genau das. Wir evaluieren gemeinsam mit unseren Kunden, welche Workloads welche Ressourcen benötigen. Und dann stellen wir die benötigten Systeme beim Kunden auf und richten sie ein. Dabei deckt EverFlex unsere gesamte Produktpalette ab. Unabhängig ob Hardware, Software oder Dienstleistungen; ob NAS, Block, SAN, Object, Hyperconverged, Container oder komplexere Private Cloud on Premise Infrastrukturen. EverFlex wird allen Ansprüchen gerecht. Bezahlt wird dann nur, was auch genutzt wird. Und selbstverständlich lassen sich alle Systeme zukunftssicher skalieren.

«Das Entscheidende ist die Nutzung – und nicht der Besitz. Und da setzt unser EverFlex-Modell an.»

Public-Cloud-Angebote locken mit günstigen Konditionen dank der extrem skalierten Systeme der Hyperscaler. Können Sie da mithalten?

Mehr als das. Obwohl EverFlex noch sehr jung ist, bieten wir bereits seit über zehn Jahren verbrauchsorientierte Modelle an. Mir ist kein einziger Fall bekannt, wo in einer Gesamtkostenrechnung unsere Kosten bei statischen Workloads nicht deutlich unter einem vergleichbaren Cloud-Modell lagen. Die grössten Vorteile für Unternehmen bietet aber nach unserer Erfahrung eine gemischte Infrastruktur: Hier liegen die Kostenvorteile gegenüber einem „Cloud only”-Modell nicht selten in einem Bereich von 60 bis 70 Prozent.

Vor Corona bedeutete „nutzungsbasierte Abrechnung” und „Risk Sharing” für die Anbieter ja vor allem Partizipation am Wachstum. Während des Lockdowns hätte ein solches Modell für Sie aber empfindliche Einbußen bedeutet.

Das stimmt. Aber wie sagt man bei einer Partnerschaft: In guten, wie in schlechten Zeiten! Wir haben in einigen Branchen mit CIOs gesprochen, deren Geschäftsmodelle quasi von einem Tag auf den anderen eingebrochen sind, während die Kosten weiterliefen. Andere mussten von einem Tag auf den anderen Kosten sparen, hatten aber langfristige Verpflichtungen. In einem solchen Fall können wir direkt helfen, indem wir die Altsysteme zurückkaufen und auf ein EverFlex-Modell umschwenken, bei dem die laufenden Kosten geringer sind als vorher.

Wenn Sie die benötigten Ressourcen evaluieren und über den Software-Layer die Nutzung tracken, geht Ihre Rolle bereits deutlich über die eines klassischen Lieferanten hinaus.

Wir müssen in unserer strategischen Planung berücksichtigen, dass die Rolle der IT heute eine andere ist, als vor 20 Jahren. Wenn das Rechenzentrum steht, sind die meisten Organisationen nicht mehr handlungsfähig. Wenn wichtige Vorschriften, beispielsweise hinsichtlich des Datenschutzes, nicht eingehalten werden, drohen empfindliche Strafen, die ein Unternehmen in seiner Existenz gefährden können. Vor diesem Hintergrund betrachten wir uns nicht mehr als Lieferant, sondern als Partner. Mit EverFlex stellen wir die benötigte Systemlandschaft bereit. Aber darüber hinaus schaffen wir die Grundlage für Innovationen und helfen unseren Kunden bei der digitalen Transformation.

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