ICTswitzerland: Schweizer Softwarebranche blickt optimistisch in die Zukunft

ICTswitzerland: Schweizer Softwarebranche blickt optimistisch in die Zukunft
Marcel Dobler, Vizepräsident digitalswitzerland, Nationalrat (Foto: fdp.sg)

Bern – Der aktuelle Swiss Software Industry Survey (SSIS) der Universität Bern im Auftrag von ICTswitzerland zeigt, dass Schweizer Softwareunternehmen optimistisch in die Zukunft blicken: Für 2019 wird ein Um­satz­wachs­tum von 9.5% und für 2020 gar von 11.3% erwartet. Die positive Geschäftsentwicklung macht sich auch bei den Mitarbeiterzahlen bemerkbar: 2019 soll die Belegschaft erwartungsgemäss um 11.6% und 2020 um 14.9% wachsen.

Der aktuelle Swiss Software Industry Survey (SSIS) 2019 wurde – im Auftrag des Dachverbands ICTswitzerland in Kooperation mit sieber&partners – unter der Federführung der Wirtschafts­infor­matiker Dr. Thomas Hurni und Prof. Dr. Jens Dibbern der Universität Bern durchgeführt. Heute wurden die detaillierten Ergeb­nis­se des fünften SSIS am CNO Pannel vorgestellt und diskutiert. Der SSIS ist die grösste Studie über die Schweizer Soft­ware­­branche und liefert zukunftsorientierte Aussagen über das Umsatz- und Mitarbeiterwachstum. Der Fokus der diesjährigen Studie lag auf der Produktivität der Schweizer Softwarebranche. Erstmals wurden konkrete Mass­­nahmen zur Produktivitätssteigerung von Schweizer Softwarefirmen analysiert.

Die Hauptergebnisse des SSIS 2019

  • Steigende Profitabilität und höheres Umsatzwachstum: Die Profitabilität (EBIT) der Schweizer Softwarebranche hat sich im Vergleich zum Vorjahresniveau um 1.5 Prozentpunkte verbessert und beträgt nun 8.2%. Die ge­steigerte Profitabilität hat direkte Auswirkungen auf die Umsatzzahlen: Für dieses Jahr erwarteten Schweizer Softwareunternehmen ein Umsatzwachstum von 9.5% und für 2020 wird gar mit einem Umsatzwachstum von 11.3% gerechnet.
  • Hohes Mitarbeiterwachstum: Die positiven Erwartungen in Hinblick auf die Geschäftsentwicklung wider­spiegeln sich auch in den erwarteten Mitarbeiterzahlen: Für 2019 planen Schweizer Soft­ware­unternehmen, ihre Belegschaft um 11.6% auszubauen und 2020 soll die Anzahl Mitarbeitende in der Schweiz gar um 14.9% wachsen.
  • Trend zu skalierbaren Standartprodukten und -dienstleistungen: Der Anteil von Cloudlösungen am Branchen­umsatz beträgt heute 7.5% und soll erwartungsgemäss bis 2021 auf 11.5% ansteigen. Dieser Trend hin zu skalierbaren Standardprodukten und -dienstleistungen geht zulasten des bisher umsatz­stärksten Zweigs, dem Vertrieb von Individualsoftware: Bis 2021 soll der aktuelle Anteil von 39.2% am Branchenumsatz um 5.2 Prozentpunkte sinken.
  • Moderate Exportquote: Während die Exportquote im Jahr 2017 noch 25% betrug, erwirtschaftete die Schweizer Softwarebranche 2018 lediglich 14% ihrer Umsätze im Ausland. Das vergleichsweise moderate Resultat stellt jedoch keine Verschlechterung per se dar, sondern mag vielmehr auf die gestiegene Profit­abilität und die höheren Umsätze innerhalb der Schweiz zurückzuführen sein. Mit einem Exportanteil von 26.9% bleibt Deutschland der wichtigste Exportmarkt für die Schweizer Softwarebranche.
  • Produktivitätssteigernde Massnahmen als Erfolgsfaktor im internationalen Wettbewerbsumfeld: Angesichts des zunehmenden Drucks vom internationalen Wettbewerbsumfeld gewinnen produktivitäts­steigernde Massnahmen für Schweizer Softwareunternehmen an Bedeutung. Mit Abstand am häufigsten wird in Massnahmen zur Optimierung bestehender Prozesse investiert. Weitere Massnahmen umfassen Investitionen in die Bildung und Weiterbildung der Mitarbeitenden, Investitionen in die Infrastruktur, sowie Anpassungen vom Produkt- und Serviceportfolio und Verbesserungen des internen Wissens­ma­nage­ments.
  • WTO-Ausschreibungen als wichtige Umsatzquelle: Die Schweizer Softwareindustrie erwirtschaftet rund 17% ihres Umsatzes durch WTO-konform ausgeschriebene Aufträge der öffentlichen Hand bzw. staats­naher Betriebe. Besonders in der Region Espace Mittelland sowie bei Softwareunternehmen mit einem hohen Beratungsanteil erfreuen sich WTO-Ausschreibungen dank der attraktiven Aufträge grosser Beliebtheit.

Der Leiter vom CNO Panel Pascal Sieber schliesst: «Die beständig wachsende Nachfrage nach Software gepaart mit dem Fachkräftemangel muss zu einer Produktivitätssteigerung in der Branche führen. Die Resultate vom diesjährigen SSIS liefern erste Indizien, die diese Entwicklung bestätigen». In der Tat zeigt der SSIS 2019, dass bereits heute über 80% der Schweizer Softwareunternehmen produktivitätssteigernde Massnahem, wie die Standardisierung und Vereinfachung von Prozessen oder die Wiederverwendung von bereits entwickelten Softwarebestandteilen, ergriffen haben.

Alle Ergebnisse und Grafiken stehen zum Download bereit:
Swiss Software Industry Survey 2019, vollständige Studie: ictswitzerland.ch/publikationen/studien/ssis

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