Logitech übertrifft im Weihnachtsquartal die Erwartungen

Logitech übertrifft im Weihnachtsquartal die Erwartungen
Logitech-CEO Bracken Darrell. (Foto: Logitech)

Lausanne – Der Rekordlauf von Logitech ist vorerst gestoppt, doch das überrascht angesichts des starken Wachstums im vorherigen Weihnachtsquartal kaum. Damals fanden Mäuse, Tastaturen, Kameras etc. coronabedingt rund um den Globus reissenden Absatz. Die zahlreichen Logitech-Produkte erfreuen sich dennoch nach wie vor einer grossen Nachfrage.

In den Monaten Oktober bis Dezember des Geschäftsjahres 2021/22 sank der Logitech-Umsatz nur um 2,0 Prozent auf 1,63 Milliarden US-Dollar, wie der Computerzubehörhersteller am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit einem deutlich stärkeren Rückgang auf 1,43 Milliarden Dollar gerechnet, nachdem Logitech im Vorjahr um 85 Prozent gewachsen war.

«Wir sind mit Produkten wie Tastaturen, Computermäusen sowie den Gaming-Angeboten wie erwartet gewachsen und haben mit allen Kernaktivitäten Marktanteile dazugewonnen», hob CEO Bracken Darrell im Interview mit der Schweizer Nachrichtenagentur AWP hervor. Während Tastaturen & Combos um beinahe 30 Prozent zulegten, wuchsen die Pointing Devices und das Gaming-Geschäft mit je 8 Prozent.

Im Bereich Video Collaboration sank der Umsatz dagegen ausgehend von einer sehr hohen Vorjahresbasis um 2 Prozent. Aus demselben Grund gingen die Verkäufe von Webcams (-13%), Tablets & Other Accessories (-40%) oder Audio & Wearables (-32%) ebenfalls zurück, während die Sparten Smart Home (-57%) und Mobile Speakers (-22%) unter Druck blieben.

Gewinn höher als erwartet
Stärker als der Umsatz gingen die Ergebnisse zurück: Der um die Kosten im Zusammenhang mit Übernahmen und Restrukturierungen bereinigte operative Gewinn (EBIT Non-GAAP) fiel um 37 Prozent auf 302,0 Millionen Dollar und der unbereinigte Reingewinn (GAAP) sank um 45 Prozent auf 210,0 Millionen. Doch auch damit wurden die Markterwartungen klar übertroffen.

Nebst den tieferen Umsätzen seien auch steigende Kosten etwa für Marketing und in der Forschung und Entwicklung massgeblich für den Gewinnrückgang verantwortlich. Logitech habe in den letzten Quartalen viel Geld in seine «Innovationsmotoren» investiert, sagte Darrell.

Ausblick erhöht
Den Ausblick für das Geschäftsjahr 2021/22 hob Logitech an. Neu rechnet die Gruppe mit einem Wachstum von 2 bis 5 Prozent, nachdem man bislang von einem Wachstum im Bereich von -5 bis +5 Prozent ausgegangen war. Die Prognose zum Betriebsgewinn liegt neu bei 850 bis 900 Millionen Dollar nach zuvor 800 bis 850 Millionen.

«Die Wachstumsgeschichte von Logitech ist auf vier langfristigen Trends aufgebaut, die wir seit längerem verfolgen», fuhr Darrell fort. Dazu zählt er den Trend zu mehr Homeoffice, Video Collaboration, die steigende Beliebtheit von E-Sports sowie den Trend zu selbst kreiertem Videomaterial. Am Investorentag im März werden dann die Ziele für 2022/23 präsentiert.

An der Börse griffen die Anleger nach Logitech-Aktien nachdem die Papiere zuletzt schwere Kursverluste hinnehmen mussten. Bis Handelsschluss rückten sie um 6,2 Prozent auf 70,46 Franken vor. Im frühen Geschäft waren die Titel gar bis auf 74 Franken geklettert, doch setzt die anhaltende Schwäche an der US-Techbörse auch Logitech. (awp/mc/ps)

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