Yahoo erwägt Verkauf seiner Beteiligungen in Asien

Yahoo erwägt Verkauf seiner Beteiligungen in Asien
Yahoo-Hauptsitz in Sunnyvale. (Foto: Yahoo)

Yahoo-Hauptsitz in Sunnyvale.

New York – Die Yahoo-Seifenoper ist um eine Wendung reicher: Der angeschlagene Internet-Pionier erwägt nach US-Medienberichten, seine Beteiligungen in Asien zu versilbern. Wie unter anderem die «New York Times» und das «Wall Street Journal» unter Berufung auf eingeweihte Personen schrieben, dürften die Anteile an der chinesischen Alibaba und an YAHOO Japan insgesamt rund 17 Milliarden Dollar wert sein.

Nach Informationen der Zeitungen vom späten Mittwoch trifft sich der Yahoo-Verwaltungsrat an diesem Donnerstag, um den Plan zu diskutieren. Die Grundidee ist demnach, die Beteiligungen in die Hände der jeweiligen Mehrheitseigentümer abzugeben. Durch eine komplexe Tauschaktion sollen nicht einmal Steuern auf den erwarteten milliardenschweren Erlös anfallen.

Kein Komplettrückzug aus Alibaba geplant

Yahoo hält 35 Prozent an Yahoo Japan, dessen Haupteigner der japanische Partner Softbank ist. Vom schnell wachsenden chinesischen Internetkonzern Alibaba gehören Yahoo etwa 40 Prozent. Den Berichten zufolge will sich Yahoo aber nicht ganz aus Alibaba zurückziehen, sondern 15 Prozent behalten, um weiterhin einen Fuss im wichtigen chinesischen Markt zu haben. Seit Monaten kursieren die unterschiedlichsten Szenarien, wie es mit Yahoo weitergehen könnte. Auch der Einstieg von Finanzinvestoren oder sogar vom Software-Konzern Microsoft scheint noch nicht ganz vom Tisch. Die bisher radikalste Lösung, die in US-Medien herumgeisterte, war die komplette Übernahme durch die asiatischen Partner Alibaba und Softbank.

Durchschlagende Erfolge fehlen
Yahoo hat das Problem, im lukrativen Online-Werbegeschäft an Boden verloren zu haben gegenüber dem Suchmaschinenprimus Google. Beide Firmen verdienen an gekauften Links im Umfeld von Suchergebnissen und an grafischer Werbung auf Webseiten. Mit einem Geldsegen – egal aus welcher Ecke er käme – könnte Yahoo wieder durchstarten. Die Anfang September gefeuerte Yahoo-Chefin Carol Bartz hatte versucht, den einst als Webverzeichnis gestarteten Internet-Pionier zum Anbieter von Medien-Inhalten umzubauen. Bei der Internetsuche tat sich Yahoo mit Microsoft zusammen. Doch es fehlte an durchschlagenden Erfolgen. Der Yahoo-Verwaltungsrat prüft deshalb alle Optionen. (awp/mc/ps)

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