Aktien Asien: Kurseinbruch in Japan – China-Konjunkturdaten belasten

Aktien Asien: Kurseinbruch in Japan – China-Konjunkturdaten belasten

Tokio / Hongkong – Nach schwachen chinesischen Wirtschaftsdaten haben die wichtigsten asiatischen Börsen am Donnerstag rasant nachgegeben. Am schlimmsten erwischte es den Tokioter Aktienmarkt: So fiel der Nikkei-225-Index am Donnerstag um 7,32 Prozent auf 14.483,93 Punkte. Damit korrigierte der japanische Leitindex die vergangenen acht Handelstage. Die Börse in Tokio befindet sich seit Wochen im Höhenrausch. Allein der Nikkei hatte seit Anfang April rund ein Drittel hinzugewonnen. Zudem hatte sich am Donnerstagmorgen der Dollar zum Yen auf das Niveau von 102 Yen abgeschwächt und damit ebenfalls für einen gewissen Verkaufsdruck gesorgt. Viele Investoren nahmen in der Folge Gewinne mit.

Der Stoxx Asia/Pacific 600, der die 600 grössten Unternehmen der Börsen in Australien, Hongkong, Japan, Neuseeland und Singapur enthält, sackte um 4,13 Prozent auf 140,10 Punkte ab. In China sank der CSI 300 um 1,34 Prozent auf 2.582,85 Punkte und der Hongkonger Hang-Seng-Index um 2,27 Prozent auf 22.733,31 Punkte. In Australien fiel der ASX 200 um 1,99 Prozent auf 5.062,45 Punkte.

Zu den massiven Verlusten in Asien kam es, nachdem der von der HSBC ermittelte chinesische Einkaufsmanager-Index erstmals seit sieben Monaten unter die Schwelle von 50 gefallen war. Experten hatten mit einem Wert darüber gerechnet. Unter dieser Grenze signalisiert der Index einen schrumpfenden Industriesektor. Damit mehren sich die Zeichen, dass die Wirtschaft in China an Fahrt verliert.

Bereits zuvor hatten Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke die Kauflust der Anleger gebremst. Bernanke hatte zwar zunächst Spekulationen über einen raschen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik gedämpft, allerdings eingeräumt, dass das Tempo der monatlichen Anleihenkäufe bei den nächsten Fed-Sitzungen durchaus gedrosselt werden könne. Er betonte jedoch auch, dass eine kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen Lage Voraussetzung für eine solche Tempodrosselung sei.

Der Markt habe nach einer Ausrede für eine Korrektur gesucht, kommentierte ein Investmentstratege in Sidney den Handelstag. Bernankes Kommentare und die China-Daten hätten dafür die perfekte Vorlage geliefert. Rein technisch gesehen seien die japanischen Aktien überkauft und damit ohnehin anfällig für einen Rücksetzer gewesen, fügte er hinzu.

In Tokio verloren die exportorientierten Werte Toyota 5,1 Prozent und Canon 3,9 Prozent. Die Papiere des japanischen Immobilienentwicklers Mitsubishi Estate fielen infolge steigender Anleihenrenditen um 9,3 Prozent. Auch die Titel der grössten japanischen Bank Mitsubishi UFJ Financial sackten um 9,3 Prozent ab. (awp/mc/ps)

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