CH-Ausblick: Schwächere Eröffnung erwartet

CH-Ausblick: Schwächere Eröffnung erwartet

Zürich – Die Schweizer Börse dürfte am Montag tiefer eröffnen. Die Vorgaben aus den USA sowie aus Asien sind negativ. So haben die Futures auf den Dow Jones seit Handelsschluss in Europa am Freitag rund 1,3% nachgegeben. In den USA hatten die wichtigsten Indices nach schlechter als erwartet ausgefallen Arbeitsmarktdaten deutlich nachgegeben und klar im roten Bereich geschlossen. Auch die wichtigsten Börsen in Asien notierten mit deutlichen Verlusten.

Im heimischen Markt dürfte sich vor allem der Bankensektor mit Abgaben konfrontiert sehen, nachdem die US-Regierung mehrere Banken aufgrund unlauterer Hypothekengeschäfte auf Schadensersatz in Milliardenhöhe verklagt hat und zudem die Schweiz beim Thema Steuerhinterziehung vor ein Ultimatum gestellt hat.

Zusätzlich belastet wird das Sentiment von negativen Aussagen der US-Regierung übers Wochenende, wonach für das laufenden Jahr mit einer anhaltend hohen Arbeitslosigkeit gerechnet werden müsse. Auch wird neu mit einem geringeren Wirtschaftswachstum als bisher gerechnet. Abgenommen hat deswegen auch die Risikobereitschaft der Anleger, wie u.a. am starken Schweizer Franken und hohen Goldkurs abzulesen ist. Auch die Volatilität ist wieder gestiegen.

Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI sinkt bis um 08.25 Uhr um 1,50% auf 5’279,09 Punkte. Gleichzeitig hat der Schweizer Franken zum Euro und zum Dollar wieder an Stärke gewonnen.

Der Euro-Franken-Kurs ist immer noch unter der Marke von 1,12 und steht nun bei 1,1124 CHF. Derweil kostet ein US-Dollar 0,7866 CHF.

Allenfalls könnten im Verlauf der Woche bereits aufkeimende Hoffnungen auf weitere Konjunkturstützungsmassnahmen durch die US-Notenbank etwas entlasten. Am Montag ist die Börse in den USA aufgrund des «Labor Day»-Feiertags geschlossen.

Vorbörslich mit den grössten Abgaben zeigen sich Bankenwerte, wo vor allem Credit Suisse (-2,6%) und UBS (-2,4%) tiefer indiziert sind. Aber auch Julius Bär (-2,2%) geben ab. Andere Finanzwerte wie Versicherer stehen nicht besser da, so werden ZFS (-1,8%) und Swiss Re (-3,0%) ebenfalls mit deutlichen Abschlägen indiziert. Bei Credit Suisse kommt noch eine Kurszielsenkung auf 23,50 (31,00) CHF durch die UBS hinzu, die Einstufung lautet weiterhin «Neutral».

Im Fokus stehen am Montag Clariant nach einer Gewinnwarnung. Aufgrund der Währungsturbulenzen und der sich abschwächenden Konjunktur hat das Unternehmen die Prognosen für das Gesamtjahr zurückgenommen. CEO Hariolf Kottmann erwartet im zweiten Halbjahr 2011 ein organischen Wachstum im «niedrigen einstelligen Bereich».

Zu den grossen Verlierern gehören auch zyklische Titel, welche von den gesenkten Konjunkturaussichten belastet werden. Die grössten Abgaben verzeichnen hierbei Holcim sowie ABB (je -2,0%). Bei ABB haben die Experten der HSBC das Kursziel auf 19,00 (24,50) CHF nach unten angepasst.

Aber auch Richemont (-1,9%) und Adecco (-1,8%) geben klar nach. Swatch verlieren vorbörslich 1,6%.

Bei den Schwergewichten notieren Roche (-1,5%) hinter Novartis (-1,1%) und Nestlé (-1,1%). Beim Nahrungsmittelmulti hat CEO Paul Bulcke in einem Interview mit der Sonntagspresse erklärt, dass Nestlé dem Frankeneffekt mit Innovation und Effizienz begegnen werde.

Vorbörslich etwas weniger unter Druck stehen SGS (-0,9%).  (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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