CH-Schluss: Etwas tiefer nach verhaltenem Verlauf

CH-Schluss: Etwas tiefer nach verhaltenem Verlauf

Zürich – Die Kurse am Schweizer Aktienmarkt haben am Freitag insgesamt leicht nachgegeben. Nach einem knapp freundlichen Start sind die Aktien bald ins Minus abgerutscht und haben am späten Nachmittag wieder etwas aufgeholt. Insgesamt verlief das Geschehen zum Wochenschluss aber in ruhigen Bahnen und die Ausschläge der einzelnen Titel hielten sich mehrheitlich in engen Grenzen. Nach dem starken Verlauf der vergangenen zwei Wochen kam es damit zu leichten Gewinnmitnahmen.

Die Aufmerksamkeit der Investoren war mangels wichtiger Nachrichten auf Konjunktur- oder auch Unternehmensseite auf das jährliche Treffen der Notenbanken im amerikanischen Jackson Hole gerichtet. Die Chefin der amerikanischen Notenbank, Janet Yellen, gab in einer Rede am Freitagnachmittag keine klaren Hinweise auf eine möglicherweise frühere Zinserhöhung. Sie verwies stattdessen auf die immer noch unbefriedigende Lage am Arbeitsmarkt. Insgesamt bewegte ihre Rede die Märkte aber kaum.

Der Swiss Market Index (SMI) gab schliesslich 0,18% auf 8’554,16 Punkte nach. Im Wochenvergleich ergab sich aber ein Plus von 2,2%. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,19% auf 1’291,44 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,15% auf 8’470,85 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 15 im Minus, 13 im Plus sowie Adecco und Swisscom unverändert.

Grösster Verlierer waren Julius Bär (-1,6%), welche vor allem kurz vor Handelsende verstärkt unter Abgabedruck gerieten. Die Aktien der beiden Grossbanken CS (-0,6%) und UBS (-0,4%) hielten sich etwas besser.

Klar überdurchschnittlich waren auch die Abgaben in Transocean (-1,5%). Der Vermieter von Offshore-Ölbohranlagen hatte am Vorabend den neuesten monatlichen Flottenbericht vorgelegt. Die Stillstandszeit, also die geschätzte Anzahl Tage, an denen Anlagen nicht in Betrieb sein werden, hat sowohl für 2014 als auch für 2015 zugenommen.

Auch die Aktien der beiden Luxusgüterkonzerne Richemont (-0,6%) und Swatch (-0,8%) fielen etwas zurück. Insbesondere Swatch hatten am Vortag nach starken Exportdaten der Schweizer Uhrenindustrie deutlich angezogen und büssten nun einen guten Teil dieser Gewinne wieder ein. Die Deutsche Bank hat in einer Studie zum Luxusgüter-Sektor die Kursziele für die beiden Papiere etwas reduziert, die Kauf-Empfehlungen indes bestätigt.

Verluste erlitten überdies auch konjunktursensitive Aktien wie Clariant, ABB (je -0,8%) oder etwas moderater Kühne+Nagel (-0,4%).

Von den drei am stärksten gewichteten SMI-Aktien gaben einzig Nestlé (-0,5%) etwas nach, während sich Roche (+0,1%) und Novartis (+0,3%) knapp im Plus hielten. Letztere wurden von einem positiven Kommentar der Credit Suisse, die ausserdem das Kursziel auf 90 CHF etwas angehoben hat, gestützt. Die Bewertung der Aktie offeriere bedeutendes Aufwärtspotenzial, weil die signifikanten Gewinnwachstumschancen im Pharma-Bereich unterschätzt würden, hiess es dazu. In Marktkreisen gibt es auch Stimmen, welche der Aktie – bei einem aktuellen Kurs von gut 81 CHF – Potential bis gegen 100 CHF zutrauen.

Auf der Gewinnerseite ragten Swiss Life (+1,4%) etwas obenaus, ohne dass es dazu allerdings konkrete Nachrichten gegeben hätte. Leicht gesucht waren zudem Holcim, Givaudan und Actelion (je +0,6%). Givaudan wird kommende Woche eine Medienkonferenz zu den Halbjahreszahlen, welche bereits Mitte Juli publiziert worden waren, durchführen.

Im breiten Markt gingen Tamedia (+1,3%) höher aus dem Handel. Der Medienkonzern hatte einerseits Halbjahreszahlen mit einer verbesserten Profitabilität vorgelegt und andererseits den Kauf einer Minderheitsbeteiligung an der Finanzplattform MoneyPark bekanntgegeben. Nach Zahlen legten auch Gurit (+1,4%) und Siegfried (+0,4%) leicht zu, während die Avancen bei BEKB (+0,1%) etwas bescheidener waren. (awp/mc/pg)

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