CH-Schluss: Roche und Nestlé sorgen für deutliches Minus

CH-Schluss: Roche und Nestlé sorgen für deutliches Minus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag deutlich an Terrain eingebüsst. Nach einem noch knapp gehaltenen Start rutschte der SMI im Tagesverlauf immer stärker in die Verlustzone ab, was vor allem auf die schwachen Schwergewichte Roche und Nestlé zurückzuführen war. Die monatliche Publikation der Arbeitsmarktdaten in den USA vermochte dem hiesigen Leitindex kaum neue Impulse zu verleihen – und wenn dann eher noch etwas gegen unten. So wurde das erreichte Plus an neu geschaffenen Stellen in Marktkreisen als «eher mager» bezeichnet. Dafür ging die Arbeitslosenquote überraschend zurück.

Nach der Aufholjagd zu Wochenbeginn als Reaktion auf die schwache Vorwoche ging dem hiesigen Leitindex vor dem Wochenende der Schnauf aus. Nach wie vor sei die Stimmung schwankend zwischen den Hoffnungen auf eine konjunkturelle Erholung und den Befürchtungen über eine zu langsame Abwicklung der Impfprogramme und einer dadurch nur zögerlichen Aufhebung der zahlreichen einschränkenden Massnahmen, hiess es. Immerhin sei der SMI aber nach dem Abtauchen in die negative Zone in der Vorwoche im Vergleich zum Stand von Ende 2020 wieder – knapp – in die Gewinnzone zurückgekehrt.

Der SMI schloss letztlich 0,97 Prozent tiefer bei 10’755,47 Punkten in der Nähe des Tagestiefs. Auf Wochensicht gelang dennoch ein Plus von 1,6 Prozent, womit etwa die Hälfte der Vorwochenverluste wieder wettgemacht wurden. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, fiel um 0,64 Prozent auf 1’715,95 Punkte zurück und der breite SPI um 0,87 Prozent auf 13’429,30 Punkte. Im SLI kamen auf 21 Verlierer 8 Gewinner, während Straumann unverändert aus der Sitzung gingen.

Die grössten Einbussen erlitten Roche (-2,4%), welche damit die Avancen des Vortages im Anschluss an solide Jahreszahlen wieder hergaben. Verschiedene Institute haben im Nachgang zu den Zahlen ihre Kursziele für den Genussschein reduziert.

Die Tagesstimmung sprach aber auch gegen andere defensive Valoren wie Swisscom und Nestlé. Swisscom (-1,8%) rutschten ebenfalls am Tag nach der Präsentation des Jahresergebnisses deutlicher ab, nachdem sich die Aktien am Vortag noch halten konnten.

Und Nestlé (-1,7%) könnten von einem Bericht zu einer vom US-Kongress eingeleiteten Untersuchung etwas gebremst worden sein. Demnach sind in verschiedenen Babynahrung-Produkten wichtiger Marken überhöhte Werte giftiger Metallsubstanzen nachgewiesen worden – auch bei der Nestlé-Tochter Gerber.

Im Gegensatz zu Roche und Nestlé hielten sich Novartis (-0,1%) knapp gehalten. Weitere Aktien mit etwas überdurchschnittlichen Abgaben waren derweil Temenos (-2,3%), Lonza (-1,6%) oder Clariant (-1,5%).

An der Spitze landeten AMS mit einem starken Plus von 5,8 Prozent. Impulse gingen dabei von einer Unternehmensstudie von Exane BNP Paribas aus. Darin stuft der Autor die Papiere auf «Outperform» von «Underperform» herauf. Er hält die Angst vor Auftragsverlusten beim US-Grosskunden Apple für übertrieben.

Von Konjunkturhoffnungen getragen gehörten zudem Swatch (+1,6%) und Richemont (+0,6%) oder auch LafargeHolcim (+0,5%) zu den Gewinnern. Zu Swatch hat sich die US-Investmentbank Goldman Sachs positiv geäussert.

Im breiten Markt fielen Landis+Gyr (-4,6%) mit sehr hohen Volumen und Abgaben auf. Im frühen Handel waren die Papiere gar um 8 Prozent gefallen. «Es gibt einen grösseren Abgeber im Markt», sagte ein Händler.

Kräftig angezogen haben dagegen die Aktien von Aluflexpack (+9,2%), dies nach der Veröffentlichung von Umsatzzahlen und einem Ausblick auf das laufende Jahr. Der Verpackungsspezialist hat mit seinen Zahlen das obere Ende der erst jüngst erhöhten Prognose erreicht und blickt zuversichtlich ins neue Jahr.

Cosmo zogen derweil um 2,6 Prozent an. Das Biopharmaunternehmen hat einen weiteren Lizenznehmen für sein Produkt Methylenblau gefunden. (awp/mc/pg)

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