CH-Schluss: Sehr freundlicher Wochenstart

CH-Schluss: Sehr freundlicher Wochenstart

Zürich – Die Schweizer Börse hat einen starken Start in die Woche erwischt. Sie hat damit ihren Kursrutsch vor dem Wochenende am Montag mit Gewinnen gekontert. Händler sprachen von «Schnäppchenjägern», die nun auf den Plan getreten seien. Ausgelöst wurde die Aufwärtsbewegung von erfreulichen Konjunkturzahlen aus Europa und China.

Das Geschäft verlief aber laut Händlern in eher ruhigen Bahnen. Dies nicht zuletzt, weil in den USA die Börsen feiertagsbedingt geschlossen waren. Ende der Vorwoche waren vor allem die heiss gelaufenen US-Technologiewerte gefallen. Ob diese Korrektur ausgestanden und lediglich eine Phase der Gewinnmitnahmen gewesen ist, wird sich in den kommenden Tagen weisen. «Das werden wir sehen, wenn die US-Adressen wieder im Markt sind», sagte ein Händler.

Der SMI rückte am Montag um 1,43 Prozent auf 10’297,80 Punkte vor. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewann 1,54 Prozent auf 1’566,37 und der breite SPI 1,32 Prozent auf 12’792,68 Zähler. Sämtliche 30 SLI-Titel legten zu.

Die stärksten Gewinne verbuchten Papiere, die zuletzt stärker unter Gewinnmitnahmen gelitten hatten. Insbesondere beim Bankensoftwarehersteller Temenos (+4,7%) war laut Händlern von Deckungskäufen die Rede. Auch Logitech (+2,2%), der Highflyer Lonza (+2,7%) und der Medizintechniker Sonova (+2,8%) waren gesucht.

Bei den Finanzwerten hängten die Versicherer die Grossbanken ab. Swiss Life gewannen 2,3 und Swiss Re 2,2 Prozent. JPMorgan hat das Rating für den Lebensversicherer auf «Neutral» von «Underweight» erhöht. Zudem erhöhte die US-Bank die Kursziele für Swiss Re und Zurich (+1,5%).

Normalerweise treffen sich die Rückversicherer jährlich im September in Monte Carlo, um dort mit Kunden und Maklern die Konditionen für die Vertragserneuerungen zum folgenden Jahreswechsel auszuloten. Wegen der Corona-Pandemie finden die Gespräche diesmal weitgehend in Videokonferenzen statt. Swiss Re wird am Dienstag über die Geschäfte informieren.

Die Papiere der Banken Julius Bär (+0,8%), Credit Suisse (+0,9%) und UBS (+1,4%) kamen weniger auf Touren. Partners Group rückten am Tag vor der Bekanntgabe des Halbjahresberichts um 1,4 Prozent vor. Hier hätten Ergebnishoffnungen geholfen, sagten Börsianer.

Bei den konjunktursensitiven Aktien fielen die Papiere des Automatik- und Robotikkonzerns ABB (+2,1%) und des Personalvermittlers Adecco (+2,2%) positiv auf. Kühne + Nagel (+0,3%) und AMS (+0,7%) kamen dagegen nicht so vom Fleck.

Nicht ganz mithalten mit dem Markt konnte auch das defensive Schwergewicht Nestlé (+0,4%). Und auch Swisscom schlossen mit plus 0,5 Prozent den Handel zum Wochenauftakt eher unterdurchschnittlich ab. Die beiden Pharmariesen Novartis (+1,7%) und Roche (+1,6%) legten hingegen deutlich zu – auch gestützt von positiven Produktnews.

Am breiten Markt stiegen Medacta um 3,9 Prozent. Das Tessiner Orthopädieunternehmen hat zwar wegen der Coronakrise weniger verdient, aber besser als erwartet abgeschnitten. Burkhalter schlossen nach Halbjahreszahlen 3,6 Prozent fester. Der Elektroinstallateur hat wegen des Lockdowns weniger umgesetzt und verdient als im Vorjahr. Für das zweite Halbjahr zeigte sich das Unternehmen indes zuversichtlich.

Georg Fischer waren stark gesucht und zogen um 3,8 Prozent an. Credit Suisse wie UBS haben den Anlagenbauer zum Kauf empfohlen.

Kudelski büssten auf der anderen Seite 5,4 Prozent ein. Die Titel des Verschlüsselungsspezialisten gaben damit einen Teil der Gewinne her, die letzte Woche die Meldung eines Amazon-Auftrags ausgelöst hatte. (awp/mc/pg)

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