CH-Schluss: Plus dank Rückenwind aus der Politik

CH-Schluss: Plus dank Rückenwind aus der Politik

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit deutlich höheren Kursen aus der Sitzung gegangen und hat damit auch die Woche mit einem Plus beendet. Nach freundlichem Start und einem Rückfall in die Verlustzone hat der SMI noch vor dem Mittag und bis zum Handelsende zu einem kontinuierlichen Steigerungslauf angesetzt. Geprägt wurde das Sentiment dabei vor allem von der Politik. So begrüsste der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble die Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi vom Vortag zur Euro-Rettung.

Zuvor hatte bereits ein Bericht in der französischen Presse den Markt gestützt, wonach sich die Europäische Zentralbank auf den Kauf von spanischen und italienischen Staatsanleihen vorbereite. Später gab es ein Treffen zwischen Kanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsident François Hollande. Beide bekräftigten, dass sie die Gefahren für die Eurozone mit vollem Einsatz abwehren wollen.

Der SMI kletterte schliesslich um 1,36% auf 6’362,82 Punkte. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 1,2%. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI stieg um 1,32% auf 940,82 Punkte und der breite Swiss Performance Index um 1,28% auf 5’881,58 Punkte.

Rückenwind gab es am Nachmittag auch aus den USA. Dort standen die Aktien nach der Publikation des besser als erwartet ausgefallenen Wirtschaftswachstums in den USA im zweiten Quartal sowie guten Daten zum Konsumentenvertrauen der Uni Michigan im frühen Geschäft ebenfalls klar höher.

Auf den Podestplätzen fanden sich zum Schluss Richemont (+3,8%) und Swatch (+2,9%) wieder. Beide erhielten vom Zahlenausweis des Konkurrenten LVMH etwas Auftrieb.

Im Spitzentrio landeten auch Holcim (+3,0%), welche von positiven Zahlen ihrer beiden indischen Beteiligungen ACC und Ambuja profitierten.

CS (+2,8%) setzten die am Vortag eingeleitete Erholungsbewegung fort, nachdem das Papier in den fünf Tagen markant nach unten gerutscht war. Aber auch UBS (+1,8%) zogen klar an.

Überdurchschnittlich gesucht waren zudem Adecco (+2,3%) oder ABB (+2,0%). Nachdem ABB am Vortag im Zusammenhang mit dem Halbjahresausweis um über 5% in die Höhe geklettert sind, setzten am Freitagmorgen vorerst Gewinnmitnahmen ein. In der Folge drehte aber das Momentum um die Mittagszeit und es ging wieder nach oben. Im Anschluss an die Quartalszahlen hatten am Freitag JP Morgan und Société Générale ihre Kursziele für den Titel erhöht, verbunden mit wohlwollenden Kommentaren.

Auch Syngenta (+1,9%) knüpften an ihre Vortagesgewinne nach gut aufgenommenem Semesterausweis an. Sowohl die Credit Suisse als auch die Deutsche Bank haben ihre Kursziele für die Aktien des Agrarchemieunternehmens angehoben.

Nestlé (+1,7%) zogen als allerschwerster SMI-Wert den Gesamtmarkt nach oben. Der Wert profitierte nicht zuletzt von guten Zahlen des Kosmetikkonzerns L’Oréal, an welchem die Waadtländer eine Beteiligung von rund 30% halten.

Die Pharmaaktien Novartis (+0,6%) und Roche (+0,5%) blieben etwas hinter dem Gesamtmarkt zurück. Roche präsentierten am Tag nach den Halbjahreszahlen gute Studiendaten zu Actemra und erhielten dazu auch eine positive Empfehlung einer FDA-Kommission. Beides war in Marktkreisen allerdings erwartet worden.

Auf der Verliererseite fielen Logitech (-3,9%) am stärksten zurück. Der Computerzubehörhersteller enttäuschte bereits am Vortag mit Erstquartalszahlen, allerdings hielten sich dann die Verluste noch in engeren Grenzen. Am Freitag haben mit Barclays, UBS und Exane BNP gleich drei Banken das Kursziel gesenkt.

Daneben gaben einzig noch Lonza (-1,7%), Givaudan (-0,5%), Sika (-0,3%) und SGS (-0,1%) nach.

Im breiten Markt präsentierten einige Finanzfirmen Halbjahreszahlen. Am stärksten reagieren die Papiere der Bank Vontobel darauf, die sich um 10,3% verteuerten. Dank höherer Erträge und tieferer Kosten als erwartet liegt der Gewinn deutlich über den Vorgaben. Swissquote gewannen nach Zahlen 2,4% und die PS der Graubündner Kantonalbank 1,0%. Bellevue Group (-0,1%) gaben dagegen leicht nach.

Auch Starrag zogen um 3,3% kräftig an. Der Werkzeugmaschinen-Hersteller hat im Halbjahr ein solides und über den Schätzungen liegendes Resultat erzielt. Ebenso ging es mit Calida (+1,3%) nach dem Semesterergebnis nach oben. (awp/mc/pg)

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