CH-Schluss: SMI schliesst fester – Defensive Werte stützen

CH-Schluss: SMI schliesst fester – Defensive Werte stützen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag erneut im Plus geschlossen. Der Leitindex SMI drehte nach einer negativen Eröffnung schnell ins Plus und konnte sich in der Folge bis zum Börsenschluss in der Gewinnzone halten. Allerdings sei der Risikoappetit wegen der Sorge um eine neue Infektionswelle gering gewesen, hiess es im Markt. Entsprechend stützten erneut die defensiven Werte.

Nachdem viele Länder, darunter auch die Schweiz, ihre strengen Massnahmen nun gelockert hätten, dürften nun wohl die nächsten beiden Wochen entscheidend sein, hiess es. Ein erneuter Ausbruch des Coronavirus könnte die Erholungsrally, die noch auf «sehr wackligen Beinen» stehe, in ernsthafte Schwierigkeiten bringen, warnte ein Analyst. Entsprechend nähmen viele Investoren derzeit noch eine eher abwartende Haltung ein.

Der SMI schloss mit einem Plus von 0,45 Prozent auf 9’733,53 Punkten. Der SLI, in dem die wichtigsten 30 Werte enthalten sind, stieg um 0,32 Prozent auf 1’418,09 Zähler und der breite SPI um 0,38 Prozent auf 12’124,33 Punkte. Von den 30 SLI-Titeln schlossen 18 Titel im Plus und elf im Minus, einer (Sika) schloss unverändert.

Die deutlichsten Gewinne im SMI/SLI entfielen auf Logitech (+4,9%), die am Vormittag sogar ein neues Rekordhoch erreichten. Der Hersteller von Computerzubehör legte in der Nacht auf Dienstag seine Ergebnisse des vierten Quartals 2019/20 vor und übertraf damit die Erwartungen der Analysten klar. Kräftige Unterstützung lieferte die Coronavirus-Pandemie und der damit verbundene Trend zu Heimarbeit und Heimunterhaltung.

Zu den weiteren Tagesgewinnern gehörten zudem die im bisherigen Jahresverlauf arg gebeutelten Titel des Uhrenherstellers Swatch (+1,5%). Zulegen konnten auch die Titel des Pharmazulieferers Lonza (+1,4%), die im laufenden Jahr zu den stärksten Titeln an der Schweizer Börse gehören.

Die Titel des Genfer Riechstoff- und Aromenherstellers Givaudan (+1,2%) setzten ihren seit Mitte März anhaltenden Kursanstieg fort. Fester schlossen die Aktien des Augenheilmittel-Konzerns Alcon (+0,9%), der seine Quartalsergebnisse in der Nacht auf Mittwoch angekündigt hat.

Gestützt wurde der Leitindex SMI den ganzen Tag über vor allem von den Kursaufschlägen der schwergewichtigen Roche-Papiere (+1,1%). Der Basler Pharmakonzern hänge die Konkurrenten derzeit vor allem wegen der Diagnostiksparte ab, hiess es am Markt. «Solange es keinen Impfstoff oder ein effektives Mittel gegen Covid-19 gibt, wird halt eben so viel wie möglich getestet», sagt ein Händler.

Unterstützung boten aber auch die Aktien des Nahrungsmittelriesen Nestlé (+0,6%), die auf Jahressicht eine knapp positive Performance verzeichnen. Die Titel der derzeit weniger in der Anlegergunst liegenden Roche-Konkurrentin Novartis (+0,2%) legten leicht zu.

Bei den Versicherungswerten schlossen Swiss Life (+0,2%) leicht im Plus. Der Lebensversicherer gab am Dienstag einen deutlichen Rückgang beim Geschäftsvolumen im ersten Quartal bekannt. Das war allerdings erwartet worden, denn Swiss Life hatte im Vorjahr nach dem Rückzug des Konkurrenten Axa aus der Vollversicherung viele Kunden dazugewonnen und nun hat sich die Lage normalisiert.

Schwächer zeigten sich die weiteren Versicherungstitel Zurich (-0,4%) und Swiss Re (-0,7%). Verluste gab es zudem für Bankenwerte: So schlossen die beiden Grossbankentitel UBS (-0,4%) und CS (-0,8%) erneut im Minus. Schwächste Titel im SLI waren die Aktien des Asset Managers Partners Group (-1,1%) oder der Privatbank Julius Bär (-1,4%).

Am breiten Markt verloren Dufry (-5,6%) nach der Vorlage von Zahlen klar. Der Reisedetailhändler hat die Auswirkungen der Coronakrise im März und April heftig zu spüren bekommen. Mit dem weitgehenden Stillstand des internationalen Flugverkehrs fielen im April 94 Prozent des Umsatzes weg.

Dagegen kamen Quartalszahlen des Hotel- und Krankenhauskonzerns Aevis Victoria (Aktien +1,2%) gut an. Gesucht waren zudem Idorsia (+4,9%). Das Allschwiler Pharmaunternehmen vermeldete neue Mittel im Rahmen eines Lizenzabkommens für eines seiner Wirkstoffe. (awp/mc/ps)

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