CH-Schluss: SMI legt 1,54% auf 9325,21 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 1,54% auf 9325,21 Punkte zu

Zürich – Nach zwei Börsentagen mit herben Kursverlusten hat sich der Schweizer Aktienmarkt am Donnerstag vom «China-Schock» erholt. Zwar wertete die chinesische Zentralbank die Währung Yuan ein drittes Mal hintereinander ab. Sie stellte aber gleichzeitig auch ein Ende der Eingriffe in Aussicht. Der Leitindex SMI übersprang schon mit der Eröffnung die Marke von 9’300 Punkten und rückte in der Folge nahe an die 9’400er-Schwelle heran, ehe sich die Erholung gegen Handelsende hin mit der verhaltenen Entwicklung an der Wall Street abzuschwächen begann.

Dennoch legte der SMI bis Börsenschluss um beinahe 150 Punkte zu, was insbesondere den starken Avancen des Index-Schwergewichts Nestlé zu verdanken war. Der Nahrungsmittelkonzern überzeugte die Anleger mit den Halbjahresergebnissen und erfolgsversprechenden Aussichten. Weiter gewannen auch Bankaktien, Zykliker oder die Papiere des Pharmakonzerns Roche verlorenes Terrain zurück. Sowieso sahen Analysten die wegen der Yuan-Abwertung an den Vortagen stark abwärtsgerichtete Entwicklung als eine Überreaktion an. Mit den Sorgen um die chinesische Wirtschaft seien auch Spekulationen um eine Verschiebung der Zinswende in den USA aufgekommen, hiess es weiter.

Bis Börsenschluss kletterte der Swiss Market Index (SMI) um 1,54% in die Höhe auf 9’325,21 Punkte. Das Tageshoch wurde jedoch klar höher bei 9’386 Stellen gesetzt. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,15% auf 1’386,59 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,41% auf 9’462,15 Zähler. Von den 30 Blue Chips lagen am Ende 27 im Plus und drei im Minus.

Die Aktien von Nestlé mussten zu Handelsende hin die Führung bei den Blue Chips noch an Julius Bär (+4,5%) abtreten, schlossen den Tag mit +2,7% aber immer noch satt im Plus und zogen damit den SMI um 53 Punkte nach oben. Die Bank Bär konnte mit einer Personalie auftrumpfen: Der ehemalige CS-Banker Jimmy Lee wurde als neuer Asienchef verpflichtet und soll das Asiengeschäft weiter voranbringen.

Nestlé ist derweil im ersten Halbjahr 2015 deutlich schneller gewachsen als von Analysten erwartet. Das Wachstum war in allen Kategorien und geographischen Regionen breit abgestützt. Neben Nordamerika hätten im zweiten Quartal überraschend auch die Schwellenländer zur Wachstumsbelebung beigetragen, sagten Analysten. Positive Nachrichten kamen zudem im Laufe des Vormittags aus Indien, wo die Justiz das Verkaufsverbot für Maggi-Instantnudeln aufhob.

Mit der Gegenbewegung an den internationalen Börsen legten die Grossbankentitel der Credit Suisse und der UBS um 1,7% bzw. um 1,3% zu und die Roche-Genussscheine gewannen gar 2,0%. Der Basler Pharmakonzern hatte die Übernahme des US-Unternehmens Geneweave BioSciences angekündigt und erhält damit den Zugang zu einer neuen Diagnostik-Technologie. Novartis belegten mit +1,4% einen Platz im Mittelfeld.

Die Gegenbewegung war etwa in den Papieren des Lift- und Rolltreppenherstellers Schindler (+2,9%) besonders ausgeprägt. Schindler hatten am Vortag stark unter den China-Sorgen gelitten, da das Reich der Mitte für die Gruppe – wie auch für die Luxusgüterkonzerne Swatch (Aktie: +0,9%) und Richemont (+0,8%) – ein zentraler Pfeiler des Unternehmenserfolgs darstellt.

Geberit (+1,9%) gehörten im SMI/SLI ebenfalls zu den grössten Gewinnern nach einem Verlust von 6% am Vortag als Reaktion auf den Halbjahresbericht. Bei Galenica (+3,4% auf 1’275 CHF) geht die Reise seit der Zahlenpublikation vom Dienstag steil bergauf. Galenica starteten noch auf einem Niveau von 1’120 CHF in die laufende Börsenwoche.

Einbussen mussten am Berichtstag lediglich Transocean (-2,9%), Sonova (-1,8%) und LafargeHolcim (-0,8%) hinnehmen.

Viel los war am breiten Markt. AFG (+2,4%) veröffentlichte eher enttäuschende Zwischenresultate, gab aber gleichzeitig eine vielversprechende Übernahme in Ostdeutschland sowie einen Abbau von Stellen in der Schweiz bekannt.

Bei den weiteren zahlreichen Aktien, zu denen Zahlen vorlagen, gaben Kardex und Peach Property um 0,7% bzw. 1,8% nach, während Meyer Burger mit 2,2% oder Valiant 1,9% dazugewannen. (awp/mc/pg)

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