CH-Schluss: SMI mit Aufschlägen – Erholungsmodus hält an

CH-Schluss: SMI mit Aufschlägen – Erholungsmodus hält an

Zürich – Die Schweizer Börse hat den Montagshandel im Plus beendet. Der Leitindex SMI startete am Morgen bereits fester und baute die Gewinne im Tagesverlauf weiter aus. Damit wurde die Erholungsbewegung vom Freitag fortgeschrieben. In der gesamten vergangenen Woche hatten Konjunktursorgen die Kurse kräftig nach unten gedrückt. Das sei ein Stückweit auch als Übertreibung wahrgenommen worden, hiess es im Handel.

«Die Anleger klammern sich an den Strohhalm Geldpolitik und setzen auf die Unterstützung der Notenbanken, die aktuell wohl als einzige das Rally an den Aktienmärkten noch am Leben halten können», hiess es am Markt. Im Lauf der Woche stehen die Veröffentlichung der Sitzungsprotokolle der US-Notenbank Fed am Mittwoch und der Europäischen Zentralbank am Donnerstag an. Auch das jährlichen Treffen der Notenbanker und Finanzminister ab Donnerstag in Jackson Hole dürfte aufmerksam verfolgt werden. Von diesen Ereignissen erwarten die Marktteilnehmer Hinweise darauf, ob, wann und wie stark die Währungshüter die Zinsen senken könnten. Zudem gebe es vage Hoffnung auf eine Entspannung im Handelsstreit. So wird etwa der Aufschub der US-Sanktionen gegen Huawei positiv gedeutet.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss zu Wochenbeginn 1,00 Prozent höher auf 9’825,59 Punkten (Tageshoch 9’856). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,19 Prozent auf 1’487,40 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,03 Prozent auf 11’947,89 Punkte. Alle 30 SLI-Titel schlossen im Plus.

Ganz oben im SMI/SLI rangierten die Technologiewerte AMS (+3,5%). Auch Logitech (+2,3%) und Temenos (+1,9%) sowie zyklische Werte wie LafargeHolcim (+2,1%), Schindler oder Clariant (je +2,0%) legten kräftig zu. Diese Titel hatten zuletzt wegen des Zollstreits sowie nach einer Reihe enttäuschender Konjunkturzahlen unter Druck gestanden.

Auch die Grossbankentitel erholten sich, wenn auch weniger deutlich. Bei der UBS (+1,2%) und Credit Suisse (je +1,4%) war in jüngster Vergangenheit noch der anhaltende Renditerückgang als zusätzlicher belastender Faktor hinzugekommen.

Die Titel von Richemont (+2,0%) und Swatch (+1,3%), denen die Demonstrationen in Hongkong und die Zollstreitigkeiten zu schaffen machten, setzten ebenfalls zu einer Erholung an. Hier wird die Exportstatistik am Dienstag Hinweise auf den Geschäftsgang liefern.

Die Aktien des Augenheilmittelherstellers Alcon (+1,9%) notierten im Handelsverlauf zeitweise als einziger Verlierer unter den Blue Chips, drehten im späten Handel aber ebenfalls klar ins Plus. Das Unternehmen wird in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch Zahlen vorlegen.

Am Ende des SLI standen zum Handelsschluss mit nur leichten Gewinnen eher defensive Titel wie etwa Swisscom (+0,2%), Givaudan (+0,5%) oder die Pharmariesen Novartis (+0,4%) und Roche (GS +0,6%). Die Anteile des Lebensmittelriesen Nestlé (+1,2%) schlossen trotz des defensiven Charakters auf einem neuen Allzeithoch bei 109,08 Franken.

Im breiten Markt waren mit Orior (+3,6%) und Bell (+2,9%) weitere Nahrungsmittelwerte gefragt. Orior verbuchte im Halbjahr einen Umsatzrückgang, steigerte aber die Marge. Der Geschäftsgang sei herausfordernd, aber etwas besser als befürchtet, schrieb ein Analyst.

Metall Zug (-2,0%) hat im ersten Semester schwächer als erwartet abgeschnitten und ist in die roten Zahlen abgerutscht. Probleme mit der IT und eine teure Bodensanierung auf dem Stammareal in Zug haben die Rechnung belastet.

Auch im breiten Markt war die Erholung bei jenen Werten stärker, die zuvor deutlicher unter die Räder gekommen waren. Zu den grössten Gewinnern zählten etwa Medartis (+12%), Wisekey (+7,2%), Aryzta (+5,9%) oder U-Blox (+4,6%).

Immobilientitel erreichten im Tagesverlauf neue Allzeithochs. Für PSP (+0,6%) hatte Beerenberg das Kursziel angehoben. Auch SPS (+0,6%) legten zu, ebenso Allreal (+1,4%). Die Aussicht auf tiefere Zinsen sorge für stete Nachfrage nach Betongold, hiess es am Markt.

Wenig gefragt waren hingegen Aktien kleinerer Arzneimittelhersteller wie Obseva (-3,1%) und Santhera (-1,6%). Die Aktien des Biotechunternehmens Kuros gewannen im Vorfeld der Bilanzvorlage 1,3 Prozent hinzu. (awp/mc/pg)

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