CH-Schluss: SMI legt 0,32% auf 9’267,44 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 0,32% auf 9’267,44 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag freundlich geschlossen einen Teil des Rücksetzers vom vergangenen Freitag aufgeholt. Positive Impulse von der Wall Street vom Freitagabend brachten dem SMI schon zu Sitzungsbeginn Rückenwind. Im Anschluss daran gaben vor allem die grossen Pharmatitel Schub, die von den am vielbeachteten Krebskongress ASCO in Chicago präsentierten Studiendaten zu verschiedenen Medikamenten profitierten und den SMI über weite Strecken über die Marke von 9’300 Punkten hievten. Im letzten Handelsdrittel liess der Schwung dann aber deutlich nach.

Die anhaltenden Sorgen um die finanzielle Lage Griechenlands und die vertrackten Schuldenverhandlungen belasteten das Sentiment an der Börse nach wie vor und liessen denn auch keine breit abgestützte Erholung zu, hiess es dazu im Handel. Zudem hatte sich die Stimmung in der Industrie der Eurozone nicht so stark aufgehellt wie erwartet. Beide Faktoren wiederum liessen den Druck auf den Euro erneut steigen und sorgten im Gegenzug für Aufwertungsdruck beim Franken.

Der Swiss Market Index (SMI) stand am Ende bei 9’267,44 Punkten, entsprechend einem Plus von 0,32% gegenüber dem Schlussstand vom vergangenen Freitag. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte 0,09% auf 1’382,14 und der marktbreite Swiss Performance Index (SPI) 0,34% auf 9’409,17 Zähler zu. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 15 im Plus, 14 im Minus und ABB unverändert.

Die schwergewichtigen Pharmatitel Roche (+1,3%) und Novartis (+0,9%) waren eindeutig die Zugpferde. Beide Konzerne hatten am einem vielbeachteten Fachkongress zur Krebsforschung eine Reihe von erfolgsversprechenden Studiendaten zu verschiedenen Produkten präsentiert. Bei Roche wurden die Daten zum Medikament Atezolizumab hervorgehoben, mit dem positive Ergebnisse bei der Behandlung von Lungenkrebs und Blasenkrebs erzielt wurden. Als «sehr gut» und für die Kursentwicklung «positiv» werden ferner die Daten für die Kombination Cobimetinib/Zelboraf bei Patienten mit fortgeschrittenem Melanom bezeichnet. Zudem stehe Gazyva/Gazyvaro als Nachfolger von Rituxan für die Behandlung von Leukämie-Patienten vor dem Durchbruch.

Branchennachbar Novartis zeigte Studienerfolge zu den von GlaxoSmithKline erworbenen Medikamenten Tafinlar und Mekinist. Dies zeige in ersten Ansätzen, dass der hoch anmutende Übernahmepreis für das GSK-Portfolio wohl gerechtfertigt war, so ein Analyst. Die Biopharmawerte Actelion legten im Fahrwasser der beiden «Grossen» um 1,2% zu.

An der Spitze schlossen Clariant mit +2,8% (auf 20,69 CHF). Das Spezialchemieunternehmen steht laut Wochenendpresse offenbar weiterhin zuoberst auf der Einkaufsliste des Konkurrenzunternehmens Evonik. Vor rund zehn Wochen hatte die «Financial Times» berichtet, die Deutschen seien bereit, für Clariant insgesamt 7,3 Mrd CHF oder 23 CHF je Aktie in die Hand zu nehmen.

Grössere Gewinne verzeichneten ferner Galenica (+1,0%), Geberit (+0,7%) sowie Aryzta (+0,6% auf 59,95 CHF). Der Backwarenkonzern wird am Dienstag die Neun-Monatszahlen präsentieren. Seit ihrem Höchststand im Juli letzten Jahres bei 88,65 CHF hat die Aktie knapp ein Drittel ihres Werts eingebüsst.

Bei den Verlierern verbuchten die Titel des Erdölbohrers Transocean (-3,1%) im Zuge sinkender Ölnotierungen die prozentual grössten Einbussen, dies nach einer bereits sehr schwachen Vorwoche. Auch Swatch (-2,0% bzw. -7,40 CHF) gaben mit einem Dividendenabgang in Höhe von 7,50 CHF klar nach. Daneben schlossen zahlreiche Finanzvaloren im Minus, allen voran Swiss Life mit -1,6% gefolgt von CS mit -0,8%.

Im breiten Markt gaben Zehnder mit -5,8% stark nach. Die in der Heiz- und Klimatechnik tätige Gruppe reagiert auf den starken Franken und leitet ein «umfassendes Massnahmenpaket» zur Reduktion der Kostenbasis und zur Steigerung von Effizienz, Umsatz und Gewinn ein. Damit ist auch ein Stellenabbau von rund 10% verbunden.

Abgestraft wurden auch die Progressnow-Titel mit -2,9%, nachdem eine Sanierung der Beteiligungsgesellschaft über eine Kapitalerhöhung scheiterte.

Die Immobilienwerte PSP (+2,2%) profierten dagegen von einer Ratinganhebung von JPMorgan auf «Neutral». Auch die Titel der Branchennachbarin SPS (+1,0%) schlossen über dem Durchschnitt, nachdem Markus Meier definitiv zum neuen Finanzchef ernannt wurde. Nach Börsenschluss meldete zudem Allreal (Aktie +1,2%), dass Bernhard Marti zum Finanzchef berufen wurde. Marti folgt auf Roger Herzog, der das Unternehmen seit Mai als CEO leitet. (awp/mc/upd/ps)

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