CH-Schluss: SMI legt 1% auf 8415 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 1% auf 8415 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch den zweiten Tag in Folge deutlich höher geschlossen. Allerdings konnten die Indizes die phasenweise exorbitanten Gewinne am frühen Nachmittag nicht halten und schlossen deutlich unter Tageshoch. Händler verwiesen dabei einerseits auf den gestiegenen Euro und andererseits auf den wieder gesunkenen Ölpreis, der zu Abgaben am Nachmittag geführt habe. Der Ölpreis hatte sich im Tagesverlauf erholt, gab nach US-Daten zu den Rohöl-Lagerbeständen aber wieder nach.

Zudem wurde im Markt auf Aussagen des Fed-Mitglieds Eric Rosengren verwiesen. Ein am Nachmittag veröffentlichte Redetext hatte skeptische Töne hinsichtlich der US-Konjunkturentwicklung angeschlagen. Am Morgen war im Handel vor allem von einem Erleichterungsrally nach guten Makro-Daten aus China die Rede gewesen. Nach den markanten Kursverlusten in der Vorwoche sei eine Gegenbewegung eine Frage der Zeit gewesen, sagte ein Händler. Die Märkte seien einfach überverkauft gewesen, was vielerorts Schnäppchenjäger auf den Plan gerufen habe, meinte ein anderer.

Der Swiss Market Index (SMI) gewann zum Handelsschluss 0,99% auf 8’414,83 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, avancierte um 0,96% auf 1’263,43 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,93% auf 8’683,72 Punkte. Unter den 30 wichtigsten Titeln lagen zum Handelsschluss 25 im Plus, vier im Minus und einer (Sika) unverändert.

Der SMI lag an diesem recht bewegten Tag zum Handelsschluss zwar knapp 30 Punkte über dem Tagestief, aber auch über 70 Punkte unter dem Tageshoch. Der Verlust seit Jahresbeginn hat sich in den letzten zwei Tagen aber gleichwohl deutlich reduziert auf noch 4,5%, nachdem es im bisherigen Tiefpunkt rund 7% gewesen waren.

Den ganzen Tag an der Spitze bei den Blue Chips standen am Mittwoch Geberit (+4,0%) nach überraschend guten Umsatzangaben für das vergangene Geschäftsjahr. Der Sanitärtechnik-Konzern wuchs vor allem dank der Akquisition von Sanitec markant. In Analystenkreisen kamen daneben aber auch die organische Wachstumsbelebung sowie das heraufgesetzte EBITDA-Margen-Ziel gut an. Die Titel hatten bereits am Dienstag in ähnlichem Ausmass angezogen.

Grosse Gewinne verzeichneten auch die defensiven Givaudan (+2,7%). Hier sorgte laut Händlern ein positiver Analystenkommentar für Rückenwind: Berenberg hat für den Titel eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Der Aromen- und Duftstoffhersteller dürfte dank einer beschleunigten Entwicklung bei den Aromen in den entwickelten Märkten schneller wachsen als erwartet und von den tieferen Rohstoffpreisen profitieren, hiess es.

Daneben waren diverse zyklische bzw. konjunktursensitive Titel unter den grössten Gewinnern zu finden, wie etwa SGS (+2,0%), Adecco (+1,4), Kühne+Nagel (+1,3%) oder Schindler PS (+1,2%). Nach einem zuletzt schwachen Lauf waren auch Galenica (+1,5%), die Überflieger aus dem vergangenen Jahr, wieder ganz vorne mit dabei. Bei den Top-Werten waren ausserdem noch die Versicherer Swiss Re (+1,5%) und Baloise (+1,3%) zu finden.

Unter den Grossbankenwerten, die beide im hinteren Teil der Tabelle zu finden waren, hatten UBS (+0,5%) gegenüber CS (+0,2%) am Schluss die Nase vorn. Und bei den SMI-Schwergewichten waren Novartis (+1,2%) zuoberst zu finden, wobei hier das grösste Erholungspotential vorhanden sei, wie es hiess. Aber auch Nestlé (+1,1%) und Roche (+0,9%) legten recht markant zu.

Am unteren Ende der SMI/SLI-Tabelle standen zum Schluss die Titel des Offshore-Ölbohrers Transocean (-0,8%). Anfänglich hatten sie deutlich zugelegt, mit der Wende beim Ölpreis fiel der Titel allerdings an der Schluss der Tabelle. Knapp im Minus blieben ausserdem Lonza (-0,1%), Richemont (-0,2%) am Tag vor Quartalszahlen sowie Julius Bär (-0,4%).

Im breiten Markt sorgten bei Calida (+1,7%) die Besitzverhältnisse weiterhin für Gesprächsstoff. Laut Verwaltungsratspräsident Thomas Lustenberger will der Ankeraktionär – die Familie Kellenberger – für mindestens drei Jahre an der Beteiligung festhalten, wie er in einem Interview mit «Finanz und Wirtschaft» sagte. Grösste Gewinner waren u.a. Gottex (+5,9%), Villars (+5,6%) und Evolva (+4,0%), grösste Verlierer USI (-9,1%), New Venturetec (-5,6%) sowie Vögele (-4,9%). (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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