CH-Schluss: SMI legt 0,53% auf 9253,30 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 0,53% auf 9253,30 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Mittwoch mit etwas höheren Kursen geschlossen. Nach dem schwachen Vortag vollzogen die Indizes damit eine gewisse technische Erholung. Auch war am Nachmittag bekanntgeworden, dass Geld im Euroraum extrem billig bleibt: Die Europäische Zentralbank (EZB) hält den Leitzins wie erwartet auf dem Allzeittief von 0,05%. Notenbank-Chef Mario Draghi bestätigte zudem die vollständige Umsetzung des milliardenschweren Anleihenkaufprogramms als notwendig. Gleichzeitig gewann der Euro wieder an Wert zum US-Dollar; zum Franken zogen sowohl Euro als auch Dollar an. Aktuelle US-Daten traten in den Hintergrund.

Die Währungshüter beschäftigte indes auch die dramatische Finanznot Griechenlands weiter. Seit Monaten hält die EZB griechische Banken mit Notkrediten am Leben – allerdings darf sie das streng genommen nur, solange die Institute im Grunde gesund sind und nur vorübergehend frisches Geld brauchen. Draghi will die Notkredite denn auch nur dann weiter genehmigen, wenn es zu Fortschritten in den Verhandlungen kommt. Griechenlands Schicksal müsse aber auf politischer Ebene entschieden werden, heisst es am Markt. Unsicherheit und Nervosität in Sachen Griechenland bzw. der mögliche «Grexit» hätten einer stärkeren Erholung im Wege gestanden, hiess es in Handelskreisen.

Der Swiss Market Index (SMI) legte 0,53% auf 9’253,30 Punkte zu; das Tageshoch erreichte am Nachmittag sogar knapp 9’300 Punkte. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) avancierte 0,74% auf 1’385,68 Punkte und der marktbreite Swiss Performance Index (SPI) 0,57% auf 9’398,95 Zähler. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 26 im Plus, drei im Minus und eine (Sika) unverändert.

Stark präsentierten sich die Grossbankenaktien, wobei Credit Suisse (+3,9% auf 25,97 CHF) prozentual an der Spitzte der Blue Chips schlossen. Ein positiver Analystenkommentar verlieh der zweitgrössten Schweizer Bank Rückenwind. So hat die Analystin von RBC Capital Markets die Papiere auf ‹Outperform› hochgestuft und das Kursziel auf 29 von 26 CHF angehoben. Der bevorstehende Amtsantritt des neuen Konzernchefs Tidjane Thiam dürfte einen strategischen Wandel mit sich bringen, so die Expertin.

Auch die Papiere der UBS (+0,9%) profitierten. Dies zumal das Sentiment für Bankaktien zuletzt wieder deutlich besser geworden sei, wie es im Markt hiess. Ebenfalls an der Tabellenspitze waren am Mittwoch Clariant (+2,1%) zu finden. Die Titel hatten am Vortag deutlich an Terrain verloren, weil sich die anhaltenden Übernahmegerüchte zumindest vorübergehend etwas verzogen hatten.

Weiter legten Swatch (+2,0%) deutlich zu, Richemont (+0,3%) moderater. ABB (+1,9%) profitierten derweil von einer Erhöhung des Ratings auf ‹Buy› durch Safra Sarasin. Der Bewertungsabschlag im Vergleich zur Konkurrenz sei nicht gerechtfertigt, kommentierte der zuständige Analyst. Auch Lonza (+1,1%), die am Vortag unter einer Rückstufung durch Helvea gelitten haben, erholten sich wieder einigermassen.

Bei den SMI-Schwergewichten, die am Vortag stark an Wert eingebüsst hatten, standen Novartis (+0,7%) und Roche (+0,5%) besser da, Nestlé (-0,8%) ging dagegen mit klaren Verlusten aus dem Handel.

Grösste Verlierer waren am Mittwoch allerdings Aryzta (-5,1%). Es kam erneut zu deutlichen Abgaben, nachdem das Papier des Backwarenkonzerns bereits am Vortag nach schwachen Zahlen und einer erneuten Gewinnwarnung 9,2% eingebüsst hatte. Im Nachgang dazu haben nun verschiedene Analysten ihre Schätzungen und Kursziele nach unten angepasst. Zudem schlossen die volatilen Transocean (-0,8%) im Minus.

Im breiten Markt brachen die Papiere von Züblin (-29%) markant ein, nachdem die Immobiliengesellschaft wegen grosser Verluste einen Kapitalschnitt mit anschliessender Kapitalerhöhung angekündigt hat. Zehnder (-4,4%) wurden von einer Kurszielsenkung durch Helvea zurückgebunden.

Deutliche Avancen gab es hingegen für Straumann (+5,0% auf 261 CHF) aufgrund einer höheren Einstufung sowie eines neuen Kursziels von 300 CHF durch Bernstein. Dufry (+5,1%) legten nach der Bekanntgabe der Details für die geplante Kapitalerhöhung ebenfalls stark zu. (awp/mc/upd/pg)

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