CH-Schluss: Festere Tendenz

CH-Schluss: Festere Tendenz

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag mit steigenden Kursen auf die Abgaben zum Wochenstart reagiert. Die verhalten freundliche Stimmung an den Börsen weltweit wurde von der Einigung der internationalen Geldgeber auf weitere Hilfszahlungen an Griechenland getragen. Ausserdem boten besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten den Märkten Unterstützung, wobei die Sorgen um die Budgetdebatte anhalten. In der Schweiz legten einige Zykliker, das Pharmaschwergewicht Novartis oder die Titel der Grossbank Credit Suisse überdurschnittlich stark zu. Die Verlierer blieben klar in Unterzahl.

Nach wochenlangen Verhandlungen haben sich Vertreter der Eurogruppe, der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) auf die Auszahlung neuer Milliardenkredite an Griechenland geeinigt. Die Geldgeber verständigten sich zudem auf Massnahmen, um das Land wieder auf Kurs zu bringen. An der Börse hielten Händler jedoch fest, dass auf dem Parkett bereits seit einigen Tagen mit weiteren Hilfszahlungen gerechnet wurde und diese weitgehend in den Aktienkursen eingepreist waren. In den USA hatte sich derweil die Konsumstimmung im November deutlich stärker als erwartet aufgehellt.

Bis Börsenschluss stieg der SMI um 0,45% auf 6’711,71 Punkte, zur Spitze hatte er einen Wert von 6’725 Einheiten erreicht. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avancierte um 0,36% auf 1’017,16 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,42% auf 6’176,98 Stellen. Im SLI-Tableau gab es 22 Gewinner und acht Verlierer.

Bei den Blue Chips standen am Ende die Titel des Hörgeräteherstellers Sonova (+1,5%) zuoberst auf dem Podest. Aber auch andere konjunkturabhängige Aktien wie jene von Transocean (+1,1%), Lonza (+0,9%) oder die Luxusgüterpapiere von Richemont (+0,8%) waren weit vorne zu finden.

ABB kletterten um 0,4% in die Höhe. Der Industriekonzern hatte in China einen Auftrag zur Lieferung von Stromrichtertransformatoren und Komponenten für die Ultrahochspannungs-Gelichstromübertragungsleitung (UHVDC) von Hami nach Zhengzhou im Umfang von über 100 Mio USD erhalten.

Im Finanzsektor kam es nach der Einigung zum Griechenland-Hilfspaket zu unterschiedlichen Reaktionen. Bei den Grossbanken etwa gewannen CS sehr deutliche 1,4%, während UBS um 0,3% nachgaben. Die CS will laut Presseberichten 100 Stellen in britischen Investment Banking abbauen. Ferner hob JP Morgan das Kursziel für die CS-Papiere stark an.

Die Versicherer schlossen ebenfalls uneinheitlich: Baloise gewannen 0,3% und Zurich zwei Tage vor dem Investorentag 0,2%. Die Swiss Life (Aktie -0,2%) hält das Investorentreffen bereits am Mittwoch ab. Der Lebensversicherer dürfte den Anlegern die Pläne für den Finanzdienstleister AWD darlegen und neue mittelfristige Ziele kommunizieren. Etwas deutlicher gaben im Sektor Swiss Re (-0,4%) nach. Exane BNP hatte das Kursziel leicht reduziert.

Bei den Schwergewichten stützten Novartis den Gesamtmarkt mit einem Plus von 1,0%. Im Handel war die Rede von institutionellen Anlegern, die sich offenbar mit den Titeln des Pharmakonzerns eindeckten. Nestlé gewannen immerhin 0,4% und die Roche-Genussscheine 0,3%. Die Roche-Tochter Chugai geht eine Partnerschaft mit Nippon Shinyaku ein. Sie soll die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung eines Antikörpers umfassen.

Im breiten Markt erholten sich die Aktien des Reiseanbieters Kuoni (+5,3%) auffallend stark. Der deutsche Broker MainFirst hatte das Rating auf «Outperform» angehoben und gleichzeitig das Kursziel erhöht. Die Vontobel-Aktie avancierte mit 1,6%. Die Bank wird ihre Präsenz im asiatisch-pazifischen Raum ausbauen und spannt dafür mit der australisch-neuseeländischen Bank ANZ zusammen.

OC Oerlikon (Aktie: +4,3%) meldete den Abschluss des Verkaufs der Solarsparte an Tokyo Electron. Der Vollzug der Transaktion führt zu einem Barmittelzufluss von rund 250 Mio CHF. Der Verkauf wurde bereits im März vereinbart. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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