CH-Schluss: SMI klettert 0,6% auf 8’216 Punkte

CH-Schluss: SMI klettert 0,6% auf 8’216 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat auch den zweiten Handelstag der Woche mit einem Plus beschlossen. Bereits kurz nach Handelsbeginn kletterte der Leitindex SMI am Dienstagmorgen über die Marke von 8’200 Punkten und konnte dieses Niveau bis zum Schluss mehr oder weniger halten. Die Aussichten auf eine weiter moderate Zinspolitik in den USA und ein festerer Ölpreis stützten das Sentiment der Investoren – ohne jedoch für Euphorie zu sorgen. Händler sprachen von einem eher ruhigen Geschäft, das von der Diskussion um die US-Geldpolitik lebe.

Nach der Rede von Fed-Chefin Janet Yellen am Vorabend rechnen Experten nun frühestens im Juli mit dem nächsten Zinsschritt in den USA. Die Aussicht auf «tiefe Zinsen für eine noch längere Zeit» habe für Kaufneigung gesorgt, hiess es. Die freundliche Börsenstimmung wurde zusätzlich von einem festeren Ölpreis gestützt, und auch die US-Konjunkturdaten zur Produktivität wurden von der Wall Street positiv aufgenommen.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,61% fester auf 8’215,78 Punkten (Tageshoch 8’221 Punkte). Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann ebenfalls 0,61% auf 1’242,84 Zähler hinzu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,60% auf 8’889,92 Punkte. Von den 30 Blue Chips schlossen 23 im Plus und nur sieben im Minus.

Die zuletzt gebeutelten Luxusgüteraktien von Swatch (+2,5%) konnten sich mit einem kontinuierlichen Anstieg klar an die Spitze der Blue Chips vorarbeiten, wobei auch der Branchennachbar Richemont (+1,3%) klar zulegte. Bei der Bank Bernstein rechnen die Analysten allerdings für Luxusgüter nach wie vor mit einer gedämpften Konsumentenstimmungen und anhaltendem konjunkturellen Gegenwind. Von den übrigen Zyklikern fanden sich Dufry (+1,7%), LafargeHolcim (+1,6%) oder ABB (+1,0%) unter den Gewinnern.

Zu den Blue Chips-Gewinnern zählten auch die Banken. Julius Bär verteuerten sich dabei um 1,3%, Credit Suisse um 1,0% und UBS um 1,1%. Am Markt war hier von steigenden Zins- und Ertragsaussichten für Banken die Rede.

Die Schwergewichte Nestlé (+0,6%) und Roche (+0,9%) zogen deutlicher, Novartis (+0,2%) etwas weniger stark an. Novartis hatte am Vorabend positive Studiendaten zur Kombinationstherapie Tafinlar-Mekinist präsentiert. In einem Interview rechnet Onkologie-Chef Bruno Strigini mit einem Aufholen im Bereich Immuno-Therapien. Anfang 2017 seien aus seinem Bereich erste «Big News» zu erwarten.

Schindler (-0,7%) schlossen nach noch gutem Beginn am SMI/SLI-Ende. Der Lift- und Rolltreppenhersteller baut sein Engagement im wichtigen Markt China weiter aus und ist mit der Aufzugsfirma Volkslift Elevator (China) ein Joint Venture eingegangen. Die Meldung komme nicht überraschend, da man mit einer Konsolidierung im rückläufigen chinesischen Aufzugsmarkt gerechnet habe, so ein Analyst. Die weiteren Verlierer im SMI/SLI waren die Versicherungen Swiss Life (-0,5%) und Bâloise (-0,3%) sowie Swisscom (-0,5%) und Sonova (-0,2%).

Auch im breiten Markt verbuchten Zykliker wie Elma Electronic (+5,0%), Bucher (+3,6%) oder AFG (+3,5%) stärkere Avancen. Die Aktien des zuletzt gebeutelten Solartechnikspezialisten Meyer Burger (+4,3%) stiegen nach einem Auftrag für Diamantsägen über 10 Mio CHF erneut. Bereits am Montag hatte ein Grossauftrag aus Russland für eine leichte Kursbelebung gesorgt.

Autoneum (+1,8%) drehten von einem anfänglichen Minus ins Plus, nachdem sich der CEO in einem Interview mit AWP positiv zur Umsatzerwartung geäussert hatte. Insbesondere die Märkte Nordamerika und China liefen gut. Er rechnet damit, dass die angestrebte Wachstumsmarke von 4% bis 5% mehr Umsatz im ersten Halbjahr übertroffen wird.

Burckhardt Compression (-7,8%) bauten die Verluste zum Handelsende noch aus. Das Unternehmen enttäuschte mit den Geschäftszahlen 2015/16 und verfehlte die Analystenvorgaben deutlich. Im Ausblick rechnet das Unternehmen mit einer klaren Reduktion der Gewinnmarge im laufenden Jahr.

Die Schweizer Börse dürfte zudem schon bald Zuwachs erhalten: Die Westschweizer Immobiliengesellschaft Investis hat ihren Börsengang für die nächsten Monate angekündigt. Dabei handelt es um einen eher kleinen Player der Branche. (awp/mc/upd/ps)

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