CH-Schluss: SMI klettert 0,6% auf 9’201 Punkte

CH-Schluss: SMI klettert 0,6% auf 9’201 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag angetrieben von den Schwergewichten den höchsten Stand seit einem halben Jahr erklommen. Der SMI durchbrach erstmals seit Anfang Februar die Marke von 9’200 Punkten. Trotz der zahlreichen politischen Brandherde, die US-Präsident Donald Trump legt, stand die Berichtssaison bei den Investoren im Blick. Angesichts guter Unternehmensergebnisse sei die Stimmung grundsätzlich positiv, hiess es im Markt.

Zusätzlich Rückenwind verlieh am Nachmittag die freundliche Eröffnung der US-Börsen. Die Inkraftsetzung von Sanktionen gegen den Iran durch Trump am Dienstagmorgen sowie die Furcht vor dem amerikanisch-chinesischen Handelsstreit rückten bei den Anlegern indes in den Hintergrund. «Jeder, der mit dem Iran Geschäfte macht, wird keine Geschäfte mit den Vereinigten Staaten machen», warnte Trump auf Twitter. Die EU ist gegen die Sanktionen. Sie will europäische Unternehmen davor schützen und das Atomabkommen mit dem Iran retten. Schweizer Unternehmen waren nach Lockerung der Sanktionen unter Trumps Vorgänger Barack Obama gar nie gross ins Iran-Geschäft zurückgekehrt.

Der Swiss Market Index (SMI) ging mit einem Plus von 0,57 Prozent bei 9’201,22 Punkten aus dem Handel. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,6 Prozent auf 1’504,72 Zähler zu, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,5 Prozent höher auf 10’946,63 Punkten schloss. Von den 30 wichtigsten Titeln notierten 27 Plus, lediglich 2 Aktien gingen mit einem Minus aus dem Handel. Kühne+Nagel schlossen unverändert.

Das Interesse der Investoren lag auf den Quartalszahlen. Problematische Themen wie der internationale Handelskonflikt und die US-Sanktionen gegen den Iran würden im Moment ausgeblendet, hiess es im Markt. Die Anleger konzentrierten sich mehr auf das Positive als auf das Negative. «Ich glaube nicht, dass die Weltpolitik für nachhaltige Störungen an den Börsen sorgen wird», sagte ein Händler. Er rechne mit der Vernunft aller Beteiligten.

Und so sei die Stimmung der Investoren grundsätzlich positiv. «Gute Nachrichten werden honoriert, schlechte indes bestraft», sagte ein Börsianer: Das sehe man bei OC Oerlikon. Das Industrieunternehmen hatte mit seinen Resultaten die Erwartungen der Finanzgemeinde übertroffen und den Ausblick für das Gesamtjahr erhöht. Die Aktie schoss zeitweise um über 11 Prozent nach oben, bröckelte dann aber bis Börsenschluss wieder deutlich ab und ging noch mit einem Plus von 3,1 Prozent auf 15,49 Fr. aus dem Handel.

Dagegen legte der Apothekenkonzern Galenica durchzogene Halbjahreszahlen vor. Während der Umsatz von staatlichen Preissenkungen gebremst wurde und die Erwartungen der Finanzgemeinde verfehlte, überraschte der Konzern positiv bei der Profitabilität. Dies trieb die Aktie zunächst nach unten, bevor die Titel deutlich ins Plus kletterten. Die Berg- und Talfahrt der Galenica-Aktie endete mit einem unveränderten Kurs von 55,85 Franken.

Bei den Titeln im SMI/SLI lagen CS mit einem Plus von +1,7 Prozent an der Spitze der Gewinner. Auch die UBS-Aktien (+0,8%) stiegen nach den Kursverlusten des Vortages wieder deutlich an. Julius Bär gewannen 1,3 Prozent.

Die beiden Luxusgüterkonzerne Swatch (+1,5%) und Richemont (+1,3 Prozent) befanden sich ebenfalls im Aufwind. Bei Swatch dürfte die Korrektur der letzten beiden Wochen zu Ende sein, sagte ein Händler. Die Gewinnwarnung des dänischen Konkurrenten Pandora, die zu einem Kurseinbruch führte, liess die Swatch- und Richemont-Aktien kalt.

Adecco (+1,2%) waren vor der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen am Donnerstag gesucht. Auch andere konjunktursensible Aktien zeigten Kursgewinne: Lonza (+1,1%), Geberit (+1%) oder LafargeHolcim (+0,9%) notierten deutlich höher.

Auf der anderen Seite führten Aryzta (-1,7%) vor Givaudan (-0,5%) die ganz wenigen Verlierer an.

Im breiten Markt setzten sich Asmallworld mit einem Plus von 16,9 Prozent an die Spitze der Gewinner. Die Swissquote-Aktien (+2,2%) profitierten von der Übernahme der luxemburgischen Onlinebank Internaxx.

Bei den Verlierern hielten New Venturetec (-12,3%) die rote Laterne vor Meyer Burger (-6%). (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert