CH-Schluss: SMI klettert 0,8% auf 8’982 Punkte

CH-Schluss: SMI klettert 0,8% auf 8’982 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist deutlich fester in die neue Handelswoche gestartet. Die Erleichterung über den schwächer als erwartet wütenden Hurrikan «Irma» war deutlich zu spüren und lockte die Anleger zurück auf das Parkett. Kam hinzu, dass Nordkorea am Samstag, dem Nationalfeiertag des Landes, keine neuen Atomraketen getestet hatte.

Zudem erholte sich der US-Dollar im Zuge der steigenden Risikobereitschaft der Anleger, hiess es im Handel. «Irma» treibt zwar weiter sein Unwesen in den USA und bleibt gefährlich, wurde inzwischen aber zu einem tropischen Sturm herabgestuft. Insgesamt seien die schlimmsten Erwartungen nicht eingetroffen, so Händler.

Der Swiss Market Index (SMI) ging am Montag mit einem Plus von 0,79% bei 8’982,23 Punkten aus dem Tag. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 1,21% auf 1’438,62 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,83% auf 10’260,20. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 28 im Plus und nur zwei im Minus.

Aktien von Versicherern zählten zu den Gewinnern am Aktienmarkt. Allen voran die Papiere des Rückversicherers Swiss Re erholten sich um 4,3%. Denn die Sorgen vor hohen Schadensbelastungen aus den Hurrikan-Katastrophen «Harvey» in Texas und nun «Irma» in Florida haben sich etwas gelegt. Das «Worst Case»-Szenario sei nicht eingetreten und die beiden Stürme dürften weniger Wind-, aber dafür grössere Flutschäden nach sich ziehen. Und für diese muss in erster Linie das staatliche National Flood Insurance Program (NFIP) aufkommen.

Swiss Re zeigte sich ausserdem am derzeit laufenden Branchentreffen in Monte Carlo zuversichtlich, dass sich die in den vergangenen Jahren stets gesunkenen Preise stabilisieren werden. Grund dafür ist die in diesem Jahr äusserst intensive US-Hurrikan-Saison. Zumindest in den betroffenen Gebieten dürfte die Nachfrage nach (Rück-)Versicherungsdeckung steigen.

Von den abnehmenden Sorgen um «Irma» profitieren auch Zurich Insurance, die sich um 2,6% verteuerten. Bâloise (+2,4%), Swiss Life (+2,3%), Credit Suisse (+2,4%) und UBS (+1,4%) rundeten das freundliche Bild im Finanzsektor ab.

Partners Group zogen am Vortag der Ergebnispublikation um 2,4% an. Von dem auf Privatmarktanlagen spezialisierten Vermögensverwalter erwarten Analysten eine neuerliche Verbesserung der finanziellen Kennzahlen.

Die Pharmakonzerne Novartis (+0,5%) und Roche (-1,3%) haben über das Wochenende an Fachtagungen Daten zu verschiedenen Medikamenten vorgelegt – mit unterschiedlichem Erfolg. Den Roche-Genussscheinen machte das Verfehlen primärer Endpunkte mit den Medikamenten Zelobraf und Lampalizumab zu schaffen. Mögliche Blockbuster im Roche-Portfolio fallen somit weg; zahlreiche Kurszielsenkungen waren die Folge davon.

Das dritte Schwergewicht Nestlé gewann 0,9%. Der Nahrungsmittelkonzern prüft laut Reuters – wie auch andere Interessenten – den Zukauf des Geschäfts mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten (OTC) von Merck. Einem Insider zufolge hoffe Merck auf einen Preis von 5 Mrd EUR.

SGS kletterten dank einer Ratingerhöhung durch die CS um 1,6% in die Höhe. Die Analysten sehen mit Blick auf bessere Margen auf die guten Dividendenaussichten den Einstieg beim Warenprüfkonzern. Vergleichsweise stark zeigten sich auch Swatch (+1,3%). Händlern zufolge wurde ein über mehrere Tage laufender Verkaufsauftrag abgeschlossen, worauf die Papiere mit einer Gegenbewegung reagiert hätten.

Am breiten Markt stiegen Evolva um 4,8%, nachdem mit der US-Regierung ein Vertrag im Volumen von 8,35 Mio USD im Bereich Insektenschutz unterzeichnet wurde. Santhera (+2,2%) profitierten von einem Erfolg mit dem Duchenne-Muskeldystrophie-Medikament Raxone in Grossbritannien.

Auf der Gegenseite büssten Myriad 4,7% ein. Allerdings hatte die Aktie in der Vorwoche klar an Wert gewonnen. In der Sonntagspresse stellte ein BZ-Sprecher klar, dass das Ehepaar Ebner ihre Beteiligung am Software-Hersteller nicht ausbauen werde. Die höhere Beteiligung von 61% sei auf die laufende Kapitalerhöhung zurückzuführen und werde künftig auf unter 50% zurückgehen.

AMS (+1,8%) wurden von spekulativen Käufen im Vorfeld der am Dienstag angesetzten Key Note des Kunden Apple erfasst; am Nachmittag erreichten die Papiere den höchsten Stand der Firmengeschichte.

Bei Logitech (+3,8%) war hingegen von Fondskäufen aus dem Ausland zu vernehmen. Die Aktien des Peripheriegeräteherstellers werden kommende Woche in den SLI-Index aufrücken. (awp/mc/upd/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert