CH-Schluss: SMI legt 0,1% auf 8243 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 0,1% auf 8243 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag erneut nur leicht im Plus geschlossen. Nach einem positivem Handelsstart gaben die Indizes die Gewinne im Handelsverlauf zum grossen Teil wieder ab. Insgesamt scheine der Markt nach der seit Anfang des Monats anhaltenden Aufwärtstendenz in eine vorweihnachtliche Ruhephase einzuschwenken, hiess es im Handel. Bereits an den beiden vorangegangenen Handelstagen hatte der Leitindex SMI jeweils nur noch leicht zugelegt.

Die Berichte über Terroranschläge und Bluttaten in Berlin, Zürich und Ankara beeinflussten den Handel dagegen nur wenig – Investoren hätten sich wohl mittlerweile ein dickes Fell gegen solche Horrornachrichten angeschafft, meinte ein Analyst. Etwas Aufwind erhielten die Indizes am Nachmittag von der erneut fester tendierenden Wall Street. Die Rally an den US-Märkten, die von der Hoffnung auf wachstumssteigernden Fiskalprogramme des künftigen US-Präsidenten getrieben wird, dürfte wohl noch bis zur Einsetzung von Trump im Januar anhalten, meinte ein Händler.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,10% höher auf 8’243,00 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte um 0,11% auf 1’300,38 Zähler zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann ebenfalls 0,11% auf 8’964,94 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 18 im Plus und 12 im Minus.

Deutlich zulegen konnten die Uhrentitel von Swatch (+2,5%) während die Aktien der Konkurrentin Richemont (+0,3%) leicht fester schlossen. Laut der jüngsten Schweizer Uhren-Exportstatistik ist die weltweite Nachfrage nach Zeitmessern aus der Schweiz zwar weiterhin rückläufig. Der Rückgang fiel allerdings weniger stark aus als am Markt im Vorfeld befürchtet wurde. Dass die Swatch-Aktie stärker als Richemont auf die News reagiert, führte ein Händler auf das grössere Nachholpotenzial der Aktie gegenüber der Konkurrenz zurück. Auch weitere Zykliker wie Adecco (+1,4%), Schindler (+1,0%) oder ABB (+0,7%) legten klar zu.

Deutlich im Plus schlossen zudem die Bankentitel Credit Suisse (+2,6%) sowie Julius Bär (+1,1%). Bei der Credit Suisse sorgte eine Agenturmeldung über Vergleichsverhandlung mit dem US-Justizministerium im US-Hypothekenstreit für Gesprächsstoff. UBS (+0,1%) gingen nur leicht im Plus aus dem Handel.

Bei den Versicherungstiteln schlossen Swiss Re (+0,8%) und Zurich (+0,6%) klar fester. Bâloise legten 0,2% zu. Der Basler Versicherer möchte bis in fünf Jahren rund 1 Million neue Kunden gewinnen, wobei er sowohl im bestehenden Geschäft wie auch mit neuen digitalen Angeboten wachsen will, wie CEO Gert de Winter im Interview mit der AWP sagte.

Bei den Pharmaschwergewichten legten Novartis (+0,3%) leicht zu, während Roche (-0,1%) etwas tiefer aus dem Handel gingen. Novartis gab am Dienstag die Übernahme des US-Unternehmens Encore Vision bekannt, mit der die Augenheilkunde-Sparte gestärkt werden soll, zudem vermeldeten die Basler ein Lizenzabkommen mit der US-Biotechgesellschaft Conatus zur Entwicklung von Medikamenten gegen Lebererkrankungen. Auch das dritte Börsenschwergewichts Nestlé (-0,1%) gab etwas nach.

Die Titel des Biotechunternehmens Actelion (-5,6%) rutschten dagegen weiter ab, offenbar mochten einige Investoren nicht mehr recht an eine baldige Übernahme durch den französischen Sanofi-Konzern glauben. Am Nachmittag gaben die Titel des Allschwiler Unternehmens teilweise um bis zu 8% nach. Laut Händlern machten kritische Researchstudien von UBS und Société Générale die Runden, die für Sanofi keinerlei Wertgenerierung durch eine Actelion-Übernahme sehen. «Im Grossen und Ganzen würde dasselbe erreicht, wenn Sanofi einfach eigene Aktien zurückkaufen würde», so der UBS-Kommentar.

Am breiten Markt gaben die Titel der auf strukturierte Produkte spezialisierten Leonteq (-3,3%) nach der Gewinnwarnung vom Vortag weiter nach. Bobst (-1,2%) erhielten vom Investorentag keine Impulse – die Verantwortlichen des Verpackungsmaschinenherstellers blieben mit ihren Prognosen für 2017 zurückhaltend. Sunrise (+1,0%) schlossen fester. Der CEO des Telekom-Unternehmens zeigte sich gegenüber der AWP mit der Entwicklung der Kundenzahl zufrieden. (awp/mc/upd/pg)

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