CH-Schluss: SMI rückt um 0,5% auf 9’099 Punkte vor

CH-Schluss: SMI rückt um 0,5% auf 9’099 Punkte vor

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit ansehnlichen Gewinnen in die neue Woche gestartet. Nach einem eher lethargischen Handel in einer relativ engen Spanne kam am Nachmittag neuer Schwung in den Handel. Rückenwind gab es von der Wall Street, respektive dem Ende des Nafta-Streites. US-Präsident Donald Trump zufolge haben die USA und Mexiko beim nordamerikanischen Freihandelsabkommen eine Einigung erzielt.

Dies hievte den Dow Jones an der Wall Street erstmals seit Anfang Februar wieder über die Marke von 26’000 Punkten und zog die europäischen Marktplätze im Schlepptau mit. Der Nasdaq und der S&P 500 erreichten gar neue Bestmarken. Dass die Gespräche zwischen den USA und China davor ergebnislos geendet hatten, trat damit in den Hintergrund. Unterstützung gab es auch von Konjunkturseite in Form eines starken Ifo-Index: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist erstmals seit neun Monaten wieder gestiegen, und das unerwartet stark.

Der Swiss Market Index (SMI) rückte um 0,51 Prozent auf 9’098,70 Punkte vor. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,66 Prozent auf 1’488,18 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,52 Prozent auf 10’860,64 Punkte. Dabei dominierten die Gewinner die Verlierer im Verhältnis 29 zu eins.

Deutlich nach oben ging es mit verschiedenen zyklischen Papieren wie Sika (+2,4%), Clariant (+1,6%), Schindler (+1,6%), Geberit (+1,5%) oder Logitech (+1,3%). Gut im Markt lagen auch Richemont (+1,1%) und Swatch (+0,9%). Für exportorientierte Firmen sei eine Beilegung der Zollstreitigkeiten eine sehr gute Sache, erklärten Händler.

Die als defensive Anlage in Krisenzeiten gefragten Indexschwergewichte hinkten dem Gesamtmarkt hinterher. Allen voran Novartis und Nestlé (je +0,1%) lagen im Hintertreffen, während sich Roche immerhin um 0,6 Prozent verteuerten. Novartis hat für seine Zelltherapie Kymriah die Zulassung der Europäischen Kommission für die Behandlung von zwei Krebsarten erhalten. Beim Bau einer Produktionsanlage will Novartis jetzt 450 Stellen in der Schweiz schaffen.

Ganz am Tabellenende fanden sich dafür Julius Bär mit minus 0,3 Prozent wieder. Die Privatbank ist rund um die Geldwäschereiaffäre bei der staatlichen venezolanischen Erdölgesellschaft PDVSA in den negativen Schlagzeilen geraten.

Credit Suisse (+0,8%) und UBS (+0,7%) legten zum Handelsende hin deutlich zu. Die Grossbankenaktien hatten bereits am Freitag zugelegt im Zuge von Gerüchten um eine mögliche Fusion der italienischen Grossbank Unicredit und der französischen Société Générale.

Bâloise (+0,8%) waren am Vortag der Ergebnispublikation ebenfalls gesucht. Dies galt aber auch für andere Versicherer wie Swiss Re (+0,8%) oder Zurich Insurance (+0,7%).

Im breiten Markt schlossen Alpiq nach Halbjahreszahlen 3,1 Prozent tiefer. Mit Ems-Chemie ging es hingegen um 2,4 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte am Morgen noch den Reingewinn im ersten Semester nachgeliefert, Umsatz und Betriebsgewinn waren bereits bekannt.

Bachem büssten deutliche 4,0 Prozent ein. Vontobel hatte die Empfehlung für den Peptidhersteller auf «Hold» von «Buy» zurückgenommen. Bereits vergangenen Freitag hatten die Papiere nach enttäuschenden Halbjahreszahlen um 2,9 Prozent nachgegeben.

U-Blox wiederum erholten sich mit einem Plus von 1,2 Prozent leicht vom Freitagseinbruch im Anschluss an schwache Zahlen von knapp 18 Prozent. Der Hersteller von GPS-Chips hatte Ende letzter Woche seine Guidance senken müssen. In Adval Tech (-4,7%) wurde unterdessen ein Teil der Gewinne vom letzten Freitag wieder mitgenommen. Und AMS (+3,1%) erhielten vom Einstieg eines neuen Grossaktionärs etwas Rückenwind.

Die Aktien der Immobiliengesellschaft PSP Swiss Property (unverändert) reagierten nicht auf den Grossbrand in zwei ihrer Liegenschaften in Zürich in der Nacht auf Samstag. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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