CH-Schluss: Erneut fester trotz schwachen Konjunkturdaten

CH-Schluss: Erneut fester trotz schwachen Konjunkturdaten

Zürich – Für den Schweizer Aktienmarkt ist es am Mittwoch erneut bergauf gegangen. Das hiesige Leitbarometer SMI war bereits fester in die Sitzung gestartet, gab dann aber nach enttäuschenden deutschen Konjunkturindikatoren (ifo-Geschäftsklimaindex) die Gewinne zwischenzeitlich fast komplett preis. In der Folge rappelte sich der SMI aber wieder auf, was im Handel mit Zinssenkungsfantasien nach den schwachen Daten erklärt wurde.

Zudem stützten positive News aus Italien; dort hat Staatspräsident Giorgio Napolitano den linken Politiker Enrico Letta zum neuen Regierungschef ernannt. So machen sich Hoffnungen breit, dass Letta mit der Bildung einer stabilen Regierung den politischen Stillstand überwinden könnte, hiess es. Getragen wurden die hiesigen Aufschläge unter anderem von starken ABB-Titeln. Der Elektrotechnik-Konzern hatte am Morgen zusammen mit Novartis und CS die Ergebnisse des ersten Quartals vorgelegt.

So stieg der Swiss Market Index (SMI) zum Handelsschluss um 0,73% auf 7’859,63 Punkte und liegt damit nur noch knapp 90 Punkte unter dem Anfang April markierten Jahreshoch von 7’947 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,98% auf 1’173,59 Zähler hinzu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,77% auf 7’359,24 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 27 im Plus und nur 3 im Minus.

Im Fokus lagen hierzulande nach der Zahlenvorlage zum ersten Quartal ABB, CS und Novartis. Über weite Strecken hatten ABB (+3,6%) das Blue Chip-Segment dominiert, wurden zum Handelsende aber von den oft volatilen Transocean (+3,7%) überholt. ABB hatte für das erste Quartal einen höheren Umsatz als erwartet ausgewiesen und dabei bei der wichtigen Division Power Products besser abgeschnitten. Positiv benotet wurden zudem die weiteren Kostensenkungen sowie der Umstand, dass der Preisdruck offenbar etwas nachgelassen habe.

Die Grossbank Credit Suisse (Aktien +1,5%) übertraf mit ihrem Quartalsresultat zwar die Markterwartungen, dies aber vor allem aufgrund eines guten Resultats in der volatilen Investment Bank. Da das erste Quartal des Jahres üblicherweise mit Abstand das beste sei, könne das Ergebnis deshalb auch nicht auf das ganze Jahr hochgerechnet werden, merkte die ZKB an. Eher enttäuscht hatte dagegen das Ergebnis der Vermögensverwaltung. Die Konkurrentin UBS (Aktien +1,1%) wird ihre Quartalszahlen in der kommenden Woche vorlegen.

Auf der Verliererseite schlossen Novartis (-0,4%). Zwar hatte sich der Pharmakonzern im ersten Quartal 2013 besser entwickelt als vom Markt erwartet. Es sei aber eine grössere positive Überraschung ausgeblieben, was einige Anleger angesichts der bisherigen Performance der Titel zu Gewinnrealisationen bewogen habe, hiess es. Die beiden anderen Index-Schwergewichte Roche (+0,7%) und Nestlé (+0,5%) schlossen dagegen fester.

Grössere Gewinne verbuchten noch Lonza (+3,1%), die am (morgigen) Donnerstag ein sogenanntes «Business Update» zum ersten Quartal 2013 abgeben werden. Marktkenner gehen davon aus, dass sich das Unternehmen in einem teilweise schwierigen Umfeld insgesamt gut geschlagen hat.

Die Titel des Biopharma-Unternehmens Actelion (+2,7%), die Finanzvaloren Zurich (+1,8%) und Swiss Life (+2,0%) sowie verschiedene Zykliker wie beispielsweise Swatch (+1,5%) oder Kühne+Nagel (+1,4%) waren ebenfalls überdurchschnittlich gesucht. Deutlich höher schlossen auch SPS (+2,0%), die aber bislang auf eine negative Jahresperformance von minus 3,6% kommen.

Neben Novartis schlossen nur SGS (-1,7%) und Schindler (-0,6%) tiefer.

Am breiten Markt stachen Temenos mit Aufschlägen von knapp 11% (auf 21,95 CHF) heraus. Das Unternehmen hatte mit den am Dienstagabend vorgelegten Gewinnzahlen 2013 über den Erwartungen abgeschnitten. In der Folge hob die UBS ihre Einstufung auf «Buy» («Neutral») an und setzte das Kursziel auf 24,50 (22,00) CHF herauf.

Der Hedge-Fund-Spezialist Gottex (+2,5%), der Finanzintermediär CFT (+0,9%) sowie die Industrie-Gruppe Looser (-0,1%) hatten vorbörslich ihre Erstquartalszahlen publiziert. (awp/mc/pg)

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