CH-Schluss: Pendeln um Nulllinie – Banken gesucht

CH-Schluss: Pendeln um Nulllinie – Banken gesucht

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit angezogener Handbremse in die neue Handelswoche gestartet. Die Indizes pendelten den ganzen Tag über ohne klare Tendenz knapp um die Nulllinie. Damit konnten die Börsenbarometer die guten Vorgaben aus Fernost nicht aufnehmen. Dort hatten die Oberhauswahlen in Japan, wo Ministerpräsident Shinzo Abe seine Machtbasis gestärkt hat, die Dividendenpapiere nach oben getrieben. Auch die Daten vom US-Immobilienmarkt am Nachmittag sorgten kaum für Bewegung.

Das Geschehen an der hiesigen Börse wurde von den Finanzwerten dominiert, wo sich nach Angaben zum zweiten Quartal von Julius Bär und von der UBS vor allem die Bankentitel mit Aufschlägen zeigten. Auf der anderen Seite wurde die Schweizer Börse von den grosskapitalisierten Nestlé, Novartis und Roche gebremst.

Der Swiss Market Index (SMI) ist mit einem kleinen Minus von 0,01% auf 7’927,45 Punkte in die Woche gestartet. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) zog um 0,23% auf 1’211,73 Punkte an, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,03% auf 7’493,07 Zähler nachgab. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 11 im Plus und 19 im Minus.

Die Papiere der Privatbank Julius Bär setzten sich mit plus 5,7% mit Abstand an der Spitze der Blue Chips fest. Die «Bären» hatten mit ihren Halbjahreszahlen die Erwartungen der Analysten übertroffen. Gleichzeitig hat die Bank weitere Fortschritte bei der Integration des internationalen Wealth Managements von Merrill Lynch gemeldet. «Besser als erwartet» hiess es zu den Zahlen und der Stand der IWM-Integration habe «positiv überrascht», hiess es in Analystenkreisen.

Gesucht waren auch die Aktien der UBS, die sich um 2,5% verteuerten. Die Grossbank hatte am Morgen ausserplanmässig erste Zahlen zum zweiten Quartal publiziert; Anlass dafür war eine Einigung in einem Rechtsstreit in den USA. Die Eckdaten wussten zu überzeugen; dies nicht nur beim Reingewinn sondern auch bei der Nettoneugeldentwicklung. Die Schweizer Grossbank habe einmal mehr vor allem im Wealth Management überzeugt, hiess es in Marktkreisen.

Von den guten UBS-Zahlen profitieren auch Credit Suisse, die im Schlepptau um 1,7% anzogen. Die Versicherungsaktien Swiss Re (+0,6%), Zurich (+0,4%) und Swiss Life (-0,1%) gerieten im Vergleich dazu etwas ins Hintertreffen.

Am anderen Ende des Tableaus reihten sich Schindler (-1,7%) und, im Vorfeld der Halbjahreszahlen vom kommenden Mittwoch, Syngenta (-1,2%) ein. Sulzer büssten vor dem für den (morgigen) Dienstag angekündigten Semesterergebnis 0,9% ein. Mit mehr Wohlwollen wurden Lonza und Givaudan (je +0,7%) gesehen, die ebenfalls am Donnerstag Zahlen zeigen werden. Am gleichen Tag wird ABB (-0,5%) Ergebnisse vorlegen. Händlern zufolge werde in Marktkreisen befürchtet, der Industriekonzern werde ein weiteres Mal nicht alle Erwartungen erfüllen.

Klare Gewinne verzeichneten hinter den Bankaktien Zykliker wie Holcim (+1,7%) und Transocean (+0,5%). Für Actelion (+0,5%) hat die Deutsche Bank das Kursziel klar erhöht und das Rating «Buy» bekräftigt, nachdem das Unternehmen in der Vorwoche überzeugende Halbjahreszahlen vorgelegt hatte.

Belastet wurde der Gesamtmarkt insbesondere von den schwachen Nestlé (-0,4%) und Roche (-0,6%) sowie Novartis (-0,4%). Am Markt frage man sich, ob neben GlaxoSmithKline weitere Pharmafirmen versucht haben, sich in China mit fragwürdigen Methoden Wettbewerbsvorteile zu verschaffen, hiess es. Die von den chinesischen Behörden geschlossene Shanghai Linjiang International Travel Agency hat laut einem Bericht der «New York Times» in den vergangenen drei Jahren auch Aufträge in Zusammenhang mit Reisen und Kongressen von Unternehmen wie Merck, Novartis, Roche und Sanofi erhalten.

Im breiten Markt rückten die Aktien von Also um 3,2% vor. Der IT-Logistiker hat im ersten Semester 2013 vor allem dank der guten Nachfrageentwicklung in Zentraleuropa einen Umsatzanstieg verbucht. Betriebs- und Konzerngewinn waren jedoch rückläufig. Coltene gaben nach ersten Angaben zum Halbjahr 1,6% nach.

Bei den grösseren Gewinnern waren verschiedene Bankaktien wie Bank Coop (+7,7%), Vontobel (+3,2%), Basler Kantonalbank (+3,2%) und Swissquote (+2,9%) zu finden. (awp/mc/upd/ps)

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