CH-Schluss: SMI schliesst im Minus

CH-Schluss: SMI schliesst im Minus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag im Minus geschlossen. Nach einer noch freundlichen Eröffnung war der SMI rasch in den negativen Bereich zurückgefallen, stiess im Tagesverlauf aber auch teilweise wieder in positives Terrain vor – die Bullen und die Bären kämpften somit lange um die Richtung am hiesigen Markt. Als am Nachmittag an der Wall Street dann aber die Pessimisten die Oberhand gewannen, zog dies auch den Schweizer Leitindex mit nach unten. Die steigenden Renditen an den Anleihemärkten hätten auf die Stimmung der Anleger gedrückt, hiess es aus Börsenkreisen.

So verblassten nun auch wieder die am Vortag verbuchten Kursgewinne, ausgelöst von beschwichtigenden Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell zur Geldpolitik und positiven Impfstoffnachrichten von Johnson & Johnson. Investoren seien mehr und mehr überzeugt, dass die Inflation zunehme und dass dies die Notenbank zu einer Straffung ihrer Geldpolitik veranlassen könnte. Die Anleger seien in diesem Kontext nervös, denn es bleibe unklar, ob die Reise nach der Seitwärtsbewegung der vergangenen Wochen nicht noch stärker talwärts gehe, hiess es am Markt.

Der SMI beendete den Handel schliesslich 0,64 Prozent tiefer auf 10’658,87 Punkten unweit von seinem Tagestief entfernt. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verlor um 0,49 Prozent an auf 1’727,15 und der umfassende SPI um 0,50 Prozent auf 13’318,07 Punkte. Von den 30 SLI-Werten schlossen nur deren 7 im Plus. Mit deren 23 ging es entsprechend abwärts.

Im Fokus standen am Berichtstag Adecco (-1,7%) im Anschluss an die Jahreszahlen. Der Zahlenkranz für das vierte Quartal kam in Analystenkreisen zwar gut an. Der organische Umsatzrückgang sei trotz einem schwierigen Schlüsselmarkt Frankreich deutlich geringer als befürchtet ausgefallen, sagten die Experten. Im Handelsverlauf kam es nach einem positiven Start aber nach eher etwas enttäuschenden Aussagen zur Umsatzentwicklung in den Monaten Januar und Februar zu Gewinnmitnahmen.

Die magere Schlussbilanz des Gesamtmarkts war allerdings insbesondere auf die Abgaben in Roche (-1,8%), Novartis (-0,4%) und Nestlé (-0,6%) zurückzuführen. Diese defensiven Aktien waren, wie etwa auch Swisscom (-0,3%), weniger gefragt.

Ausserdem gaben Temenos (-1,3%) und Clariant (-1,2%) nach. Die Lonza-Aktien (-1,5%) verloren ebenfalls überaus deutlich. Dass US-Partner Moderna das untere Ende der Produktionszielbandbreite für den Covid-19-Impfstoff erhöht, konnte den Papieren nicht helfen.

An der Tabellenspitze standen indes einige Finanzwerte wie Swiss Life (+1,2%), CS (+0,8%) oder Swiss Re (+0,6%), die von steigenden Anleiherenditen profitieren.

Im breiten Markt fielen zum Beispiel Pierer Mobility (+3,2%) auf. Das Unternehmen rechnet 2021 mit einem höherem Umsatz und einer besseren Marge.

Weiter sorgten Dufry (+3,3%) mit einem guten Plus für Gesprächsstoff. Die Titel hatten zu Beginn der Corona-Pandemie zu den grössten Verlierern gehört, weil kaum mehr Flugzeuge unterwegs waren. Nach einer längeren Phase mit einer insgesamt relativ volatilen Seitwärtsbewegung ging es seit dem vierten Quartal 2020 wieder steil aufwärts, vor allem dank der Impfhoffnungen. Der bekannte Immunologe Anthony Fauci sieht laut aktuellen Aussagen in den USA schon im April die Herdenimmunität erreicht.

Unter die Räder kamen dafür Kudelski (-6,2%) nach Veröffentlichung der Geschäftszahlen 2020. Unter dem Strich war der Nettoverlust grösser als prognostiziert.

SPS Swiss Prime Site (-0,1%) fielen minim zurück. Händler verwiesen auf den Jahresbericht, den der Immobilienkonzern veröffentlicht hatte. Die Zahlen lägen mehrheitlich in oder über den Erwartungen, aber SPS sei im Vergleich zu den Mitbewerbern stärker von Covid-19 betroffen, hiess es.

Die Basilea-Aktien (-1,9%) gaben ihre frühen Kursgewinne im Handelsverlauf preis. Die Titelplatzierung vom Vortag sei wohl noch immer nicht ganz verdaut, hiess es. (awp/mc/pg)

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